Bedeutung des Gemeinkostencontrollings nimmt zu

Die Planung und Kontrolle von Einzelkosten besitzt den Vorteil, dass mit der Absatzmenge der dominante Kosteneinflussfaktor bekannt und erfassbar ist. Auch ist die wirtschaftlich vertretbare Höhe der Einzelkosten aufgrund technisch-naturwissenschaftlicher Zusammenhänge über Stücklisten, Rezepturen, Abfall-analysen oder ähnliche Hilfsmittel gut bestimmbar. Allerdings ist der Anwendungsbereich des Einzelkostencontrollings auf material- und energieintensive Industriebetriebe beschränkt, in denen allein der Materialanteil in vielen Fällen einen Umfang von mehr als 50 % annehmen kann.[1] Aber auch in diesen Betrieben kommt den Gemeinkosten eine große und zunehmende Bedeutung zu. Erst recht gilt diese Aussage für Dienstleistungsbetriebe, in denen der Anteil an Einzelkosten im Sinne variabler, produktbezogener Kosten sehr gering ist.

Gemeinkostencontrolling als tragende Säule des Kosten­managements

Insofern kommt dem Gemeinkostencontrolling eine große Bedeutung zu. Für eine zweckgerechte Planung und Kontrolle der Gemeinkosten ist es von großem Vorteil, falls, wie bei den Einzelkosten, kostentreibende Faktoren in Form von Leistungsgrößen erfassbar sind. Da dies nur bei recht homogenen Leistungen mit Wiederholcharakter in Aktivitäts- und Prozesskostenrechnungen der Fall ist, müssen auch andere Verfahren des Gemeinkostencontrollings Anwendung finden. Diese können teilweise laufend eingesetzt werden, wie die Kostenbudgetierung, die innerbetriebliche Leistungsverrechnung oder die Gemeinkostenallokation oder fallweise, um mit Beraterhilfe größere Fortschritte beim Gemeinkostenmanagement zu erreichen.

[1] Vgl. Kilger/Pampel/Vikas, 2007, S. 191.

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