Kostensenkungsmaßnahmen werden meist dann eingeleitet, wenn "der Kittel brennt", das Kind also eigentlich schon im Brunnen liegt. Die Fehler der Vergangenheit holen die Unternehmen ein.

In guten Zeiten wurde keine Rücksicht auf die Kosten genommen; es wurden fleißig Kosten produziert, die nun drücken, wie ein schlecht sitzender Schuh. Kostensenkungsmaßnahmen, die in Krisensituationen überhastet eingeleitet werden, führen oft zu Frust bei den Mitarbeitern und zu mäßigem Erfolg. Am besten lässt sich Kostensenkung strategisch angehen.

An dieser Stelle beleuchten wir verschiedene Aspekte der Kostensenkung. Beginnen wollen wir mit dem Bereich, der in der Regel das größte Einsparpotenzial ermöglicht: dem Einkauf. Der Einkauf ist der Bereich, der den größten Kostenblock in einem Unternehmen verwaltet, etwa 60 – 70 % aller Kosten verursachen zugekaufte Waren und Dienstleistungen (vgl. Tab. 1).

 
Kostenstruktur im produzierenden Gewerbe in Deutschland 2001 in % vom Bruttoproduktionswert (Umsatz ohne Umsatzsteuer +/- Bestandsveränderungen + selbst erstellte Anlagen)
Wirtschaftszweige Personal Material Handelsware Lohnarbeiten Abschreibungen Sonst. Kosten
Verarbeitendes Gewerbe 21,0 41,7 11,6 2,7 3,3 17,8
Gew. von Steinen und Erden 37,7 21,4 21,4 2,7 8,1 31,8
Ernährungsgewerbe 14,3 50,7 9,3 0,8 3,0 16,5
Druckereien, Verlage 28,8 26,6 1,1 11,0 3,9 23,9
Chemische Industrie 19,6 35,2 13,2 1,6 4,2 22,9
Gummi- und Kunststoffe 26,2 39,2 10,4 2,0 4,1 15,6
Maschinenbau 29,9 39,7 6,8 3,3 2,6 14,7
Elektrotechnik 27,0 42,4 10,6 2,0 2,8 16,9
Kraftwagen und Kraftwagenteile 17,6 51,1 14,9 1,1 2,5 11,9
Bauhauptgewerbe 32,8 26,7 ,8 25,9 2,0 10,8

Tab. 1: Kostenstruktur im produzierenden Gewerbe

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