Kurzbeschreibung

Mithilfe dieser Checklisten können Unternehmen eine mehrstufige Bestandsaufnahme vornehmen und abhängig von den Ergebnissen prüfen, wie sie finanzielle Situation zu verbessern und in der Folge auch den Unternehmenswert steigern können.

Worauf müssen Unternehmer und Controller besonders achten?

Checkliste aufrufen

Die Coronakrise hat so ziemlich alles durcheinandergewirbelt, was Unternehmer und Gesellschaft bisher gekannt haben. Betriebe aus besonders betroffenen Branchen werden feststellen, dass sie es im Umgang mit Geschäftspartnern schwerer haben, weil sich diese z. B. fragen, ob diese Firmen die nächsten Monate weitgehend unbeschadet – oder überhaupt – überstehen werden. Das führt dazu, dass Lieferanten u. U. Vorkasse verlangen; Kunden bessere Zahlungskonditionen verlangen oder Banken nur noch Kredite vergeben, die mehrfach abgesichert sind – und das noch zu schlechten Konditionen.

Hintergrund ist, dass es derzeit kaum möglich ist, belastbare Prognosen für die weitere Entwicklung in den kommenden Monaten zu erstellen. Dennoch ist es gerade jetzt wichtig, sich die Zeit zu nehmen, die Entwicklung zentraler (finanzieller) Sachverhalte in der Vergangenheit zu analysieren und sich Gedanken darüber zu machen, wie sich Gewinn und Liquidität künftig wieder steigern oder zumindest stabilisieren lassen.

Checklisten zur Gewinn-, Liquiditäts- und Unternehmenswertsteigerung

Unternehmer oder Selbstständige sollten mit dem Controlling regelmäßig prüfen, wie es in Sachen Finanzen um den Betrieb steht und auf Basis dieser Informationen nach Möglichkeiten suchen, wie sich Gewinn und Liquidität in den kommenden Jahren (wieder) steigern lassen. Das gilt sowohl für normale als auch schwierige Zeiten. Nur wer sich intensiv mit der Situation in seinem Betrieb befasst, ist trotz aller Unsicherheiten in der Lage, herauszufinden, wie sich die derzeitige Position verbessern und langfristig der Unternehmenswert steigern lässt.

Praxis-Tipp

Je früher man mit den Analysen beginnt, desto eher lassen sich Erfolge erzielen. Oft vergehen zwischen der Analyse und der Einleitung von Maßnahmen mehrere Wochen oder Monate, bis sich positive Auswirkungen auf Gewinn und Liquidität zeigen. Noch länger dauert es, bis sich Verbesserungen beim Unternehmenswert ergeben. Hier gehen potenzielle Käufer in der Historie gerne 3 und mehr Jahre zurück, und auch für die Wertberechnung fließen oft die letzten 3 Jahre der Vergangenheit mit ein. Das heißt, dass zumindest die letzten 3 Jahre einen positiven Verlauf aufweisen sollten. Wer seinen Betrieb verkaufen möchte, sollte daher ca. 4–5 Jahre vor der geplanten Veräußerung mit Verbesserungen beginnen, um auch die Historie positiv darstellen zu können.

Checklisten zur Bestandsaufnahme und Identifikation von Handlungsbedarf

Diese Arbeitshilfe besteht aus mehreren Checklisten, die Unternehmern und Controllern auf unterschiedliche Weise helfen sollen, eine umfassende Bestandsaufnahme vorzunehmen. Die Checklisten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sollen v. a. Orientierung und Anregungen bieten. Sie können problemlos an die Bedingungen eines Betriebes angepasst werden und sind zusammen oder einzeln und unabhängig nutzbar. Die gemeinsame Nutzung führt aber zur umfassendsten und genauesten Analyse und Bewertung. Es können Eingaben in alle Zellen mit blauer Schrift gemacht werden. Die Tabellenblätter können – bis auf Checkliste 1 – auf einer Seite ausgedruckt werden. Die Excel-Datei enthält zudem eine Checkliste, die als Kopiervorlage gedacht ist, mit der sich einzeln Maßnahmen für Verbesserungen planen lassen (Abb. 4).

Checkliste zur Bestandsaufnahme mit Werten und Ausprägungen

Die erste Checkliste zur Bestandsaufnahme enthält rund 70 Fragen, bei deren Beantwortung man zunächst eine Einschätzung geben kann, wie sich z. B. Eigenkapitalquote oder Umsatz entwickelt haben. Bei guten Einschätzungen wird ein Kreuz in die grüne, bei mittleren Werten ein Kreuz in die gelbe und bei schlechten Einschätzungen ein Kreuz in die rote Spalte gemacht. Die Bestandsaufnahme kann zusätzlich mit Werten, z. B. Euro-Beträgen oder Prozenten, fortgeführt werden.

Abb. 1: Checkliste Bestandsaufnahme mit Wertansätzen (Auszug)

Es können Werte für bis zu sechs Jahre für z.B. Umsätze, Deckungsbeiträge, Kapitalquoten, anderen Kennzahlen oder Kosten eingegeben werden. Durch Eingabe der Jahreszahl in Zelle F22 lässt sich auch steuern, ob man "nur" die Entwicklung der Vergangenheit betrachten will oder ob auch einen Blick in die Zukunft machen möchte, was ja gerade in der aktuellen Zeit wichtig ist. Zudem können Fundstellen oder Quellen für Dokumente angegeben werden, die nötig sind, um z. B. Umsatzzahlen oder die Kundenentwicklung zahlenmäßig zu erfassen, wenn die Daten nicht vorliegen sollten. Außerdem können für die Beschaffung Verantwortliche und Erledigungstermine vermerkt werden. Nicht zuletzt sollten in der rechten Spalte die zentralen Ursachen für eine positive oder negative Entwicklung hinterlegt werden.

Checkliste zur Bestandsaufnahme ohne Werten und Ausprägungen

In dieser Checkliste sind zusätzliche gut 40 Fragen und Prüfpunkte angegeben, mit denen die Erhebung und Bestandsaufnahme erweitert und vertieft werden kann. Anders als zuvor müssen keine Werte eingetragen werden, sondern es gibt lediglich die Möglichkeit, Einschätzungen vorzunehmen. Trif...

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