Die Leistung eines Unternehmens setzt sich im Gesamtkostenverfahren aus den erzielten Nettoumsätzen und den Bestandsveränderungen der fertigen und halbfertigen Erzeugnisse zusammen. Der Nettoumsatz errechnet sich aus dem fakturierten Umsatz abzüglich der Erlösschmälerungen wie Skonti, Boni oder nachträgliche Rabatte und Preisreduktionen. Der Wert ist relativ einfach den Konten der Finanzbuchhaltung zu entnehmen.

 
Praxis-Tipp

Mit Planwerten arbeiten

Sie müssen die kurzfristige Erfolgsrechnung schnell erstellen. Der Zahlungseingang der über den Periodenabschluss hinaus offenen Rechnungen und damit das zu gewährende Skonto liegt noch nicht fest. Arbeiten Sie daher für die Erlösschmälerungen mit Planwerten.

Die Bestandsveränderungen müssen dagegen auf komplexerem Weg ermittelt werden. Hier hat der Kostenrechner einen gewissen Spielraum, den ihm die gesetzlichen Vorschriften und die betriebswirtschaftliche Theorie einräumen, wenn es um die Bewertung der Bestände an fertigen und halbfertigen Erzeugnissen geht:

  1. Ermittlung der Bestände an fertigen und halbfertigen Produkten im Unternehmen durch Inventur und Bewertung. Bei größeren Aufträgen ist die Berücksichtigung der Aufträge in Arbeit oft problematisch.
  2. Bewertung der einzelnen Produkte. Der Regelfall sieht eine Bewertung mit den Herstellkosten vor. Vertriebsgemeinkosten dürfen laut gesetzlicher Vorschrift nicht berücksichtigt werden, Verwaltungsgemeinkosten nur anteilig.
  3. Bilden der Summe aller Bestandsveränderungen der fertigen und halbfertigen Erzeugnisse und Übernahme in die Erfolgsrechnung. Dies geschieht durch die Verbuchung der Bestandsveränderung in der Buchhaltung.
 
Praxis-Tipp

Bestandssteuerung für die kurzfristige Erfolgsrechnung

Für die Bewertung der Bestände im Rahmen einer kurzfristigen Erfolgsrechnung sind Sie von rechtlichen Vorschriften frei. Sie sollten jedoch feste Richtlinien mit der Unternehmensleitung vereinbaren und diese nur selten ändern. So können Sie z. B. für bereits verkaufte, sich aber noch in der Produktion befindliche Aufträge die Vertriebsgemeinkosten in die Bewertung einbeziehen. Die Bewertung der Bestände und halbfertigen Aufträge ist ein wesentlicher Unterschied der deutschen Rechnungslegung zu IFRS.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Finance Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge