Die Kostenstruktur, die sich im unternehmensinternen Fuhrpark findet, ist mit der einer Spedition vergleichbar. Es fallen die gleichen Kostenarten an, die lediglich in einigen Fällen eine andere Größenordnung annehmen (Reparaturen durch eigene Werkstatt in der Spedition, Abschreibung durch intensivere Nutzung, ...). Die Messgrößen der einzelnen Kostenarten sind sehr unterschiedlich. Eine wichtige Aufgabe des Fuhrparkcontrollings ist es, diese Kosten aus der vorgegebenen Größe in die für die Leistungsbemessung benötigte Größe umzurechnen.

 
Unterschiedliche Messgrößen der Kostenarten
Kostenart Bezug Abhängigkeit
Steuern und Versicherungen Fahrzeug (EUR/Fahrzeug) Fahrzeugtyp, Motor, ...
Personalkosten Einsatzzeit (EUR/Stunde; EUR/Tag) Einsatzzeit, Anzahl Mitarbeiter, ...
Kraftstoff Entfernung, Einsatzzeit (Liter/Kilometer; Liter/Relation[1]; kWh/Kilometer; kWh/Relation) Motorart, Entfernung, Fahrstil, Verkehrsaufkommen, Motorzustand, ...
Inspektionskosten Fahrzeug, Entfernung (EUR/Fahrzeug; EUR/Kilometer) Fahrzeugtyp, Belastung, bisherige Wartung, ...
Gebühren Tour (EUR/Relation) Strecke
Maut Gefahrene Autobahnkilometer (EUR/Kilometer) Entfernung auf der Autobahn, Schadstoffausstoß
Spesen der Fahrer Tour, Einsatzzeit (EUR/Relation, EUR/Tag) Strecke, Verkehrsaufkommen, Unternehmenspolitik, ...

Abb. 2: Bezugsgrößen im außerbetrieblichen Transport

Bewertung der Leistungen

Im Gegensatz zu den Kosten gibt es bei der Leistung und deren Bewertung erhebliche Unterschiede zwischen einem unternehmensinternen Fuhrpark und einer Spedition. Einige davon sind in den Unterschieden der Leistungserbringung begründet:

  • Die unternehmenseigenen Fahrzeuge dürfen nur im Werksfernverkehr eingesetzt werden. Gesetze schränken die dort zur Verfügung stehenden Transporte ein. Es dürfen nur Güter transportiert werden, die für das Unternehmen selbst bestimmt sind oder von dort stammen. Leertransporte (z. B. auf dem Rückweg) sind die Folge. Die Kalkulation und damit auch die Leistungsgröße sind unterschiedlich.
  • Im Stückgutverkehr bedienen sich die Speditionen meist Umschlagplätze, in denen das Transportgut umgeladen wird. Dadurch wird eine Optimierung der Transportwege erreicht und die Auslastung der Fahrzeuge verbessert. Diese Möglichkeit haben eigene Fuhrparks nur bei speditionsähnlichen Größenordnungen und Abläufen.
  • Speditionen setzen für Teilstrecken weitere Frachtführer ein. Die Verladung der Güter auf die Schiene oder auf ein Schiff oder Flugzeug kommt vor. Auch die Nutzung von anderen Speditionen ist üblich, wenn durch diese Zusammenarbeit ein Vorteil für beide entsteht.

Mehrdimensionale Leistungen

Die Darstellung der Leistung eines Fuhrparks kann in Speditionen und Unternehmen sehr unterschiedlich sein. Je nach Anforderung ist es notwendig, eine Leistung auch mehrdimensional zu zeigen. So ist z. B. in einer Spedition der Umsatz, der auf einer bestimmten Strecke erzielt wird, ebenso interessant wie die Leistung, die ein einzelnes Fahrzeug erbringt. Dies kann, muss jedoch nicht identisch sein. Über die Leistung wird im Fuhrparkcontrolling auf die Kosten geschlossen. Dies ist in der Budgetierung und bei der Kostenüberwachung der Fall. Da aber die Kosten von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig sind, müssen auch Leistungen entsprechend gemessen werden.

 
Praxis-Beispiel

Leistungsvergleich

Die Leistung eines Fahrzeugs kann gemessen werden in den am Tag zurückgelegten Kilometern. Die geleistete Entfernung ist jedoch abhängig von den Verkehrsverhältnissen, die u. U. eine höher Leistung nicht zugelassen haben. Als zusätzliche Leistungsgröße muss daher die Einsatzzeit berücksichtigt werden. Für das wirtschaftliche Ergebnis ist es notwendig, die transportierte Ware oder die für die Spedition erzielten Umsätze zu berücksichtigen. So kann die Leistung eines Fahrzeugs an einem Tag in mehreren Dimensionen gemessen werden:

  • die zurückgelegte Entfernung (Kilometer)
  • die dafür benötigte Zeit (Stunden)
  • die dabei erzielten Umsätze (EUR)

Aus der Vielzahl der möglichen Messgrößen für den außerbetrieblichen Transport per Lkw werden im Folgenden die wichtigsten kurz beschrieben:

Entfernung

Die von den Fahrzeugen zurückgelegten Entfernungen sind eine Messgröße, die für langfristige Vergleiche genutzt werden kann. Sie muss jedoch immer unter Nebenbedingungen wie Verkehrsaufkommen, Belastung der Fahrzeuge mit Ladung usw. betrachtet werden. Da sich viele Kosten auf diese Einheit berechnen lassen, spielt sie eine wichtige Rolle auch in der Kalkulation. Für die Maut ist die Entfernung maßgeblich, die auf der Autobahn (bzw. auf mautpflichtigen Bundesstraßen) zurückgelegt wurde. Diese ist separat zu erfassen.

Einsatzzeit

Je mehr der Verkehr zunimmt, desto mehr Zeit wird für die gleiche Strecke benötigt. Kosten wie die Personalkosten und Kriterien für die Auftraggeber wie Pünktlichkeit hängen von der Einsatzzeit ab. Vor allem in unternehmenseigenen Fuhrparks spielt diese Messgröße eine wichtige Rolle.

Menge der transportierten Güter

Da die eigentliche Aufgabe des Fuhrparks...

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