Herausforderung für die Unternehmenssteuerung

In der zunehmend volatilen und turbulenten Unternehmensumwelt stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die Unternehmenssteuerung unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen zu gestalten. Dies stellt sicher, dass die Leistungserbringung adäquat beurteilt wird und passende Maßnahmen zur Erreichung der Unternehmensziele durchgeführt werden.

Chancen und Risiken aus dem Unternehmensumfeld

Die Integration und Bewertung von Chancen und Risiken aus dem Unternehmensumfeld sind wesentliche Aufgaben des Controllings.[1] Aufgrund immer kürzerer Planungszyklen müssen externe Einflüsse zielgerichtet und frühzeitig in die Unternehmenssteuerung integriert werden. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich an diese externen Einflüsse anpassen. Dabei sind die komplexen Effekte aus der Umwelt häufig nicht unmittelbar greifbar.[2]

Dies betrifft Unternehmen verschiedenster Branchen und Größen. Unternehmen in reglementierten Branchen werden stark von politischen Entscheidungen beeinflusst. International tätige Unternehmen müssen komplexe Einflüsse aus einer Vielzahl von Ländern berücksichtigen. In saisonalen Branchen wie Textil, Genussmittel, Landmaschinen, Buchdruck und Spielwaren werden Unternehmen von wiederkehrenden Schwankungen von Angebot bzw. Nachfrage beeinflusst. Die Schwankungen sind nicht zwingend gleichmäßig, sondern können sich über die Jahre verändern.[3]

Integration in die Unternehmenssteuerung

Für die Integration der Einflüsse in die Unternehmenssteuerung zur adäquaten Beurteilung der Zielerreichung ist es notwendig, die Ursachen und Wirkungen der Einflussfaktoren zu verstehen. Dabei bestehen die Einflüsse aus der Unternehmensumwelt häufig aus verschiedenen Faktoren und komplexen Wirkzusammenhängen.

 
Praxis-Beispiel

Einflussfaktoren für Speiseeisverzehr

Die Nachfrage nach Speiseeis wird u. a. von der Temperatur, dem Niederschlag, den Wochentagen und Ferienzeiten beeinflusst. Je wärmer und trockener es ist, desto mehr Speiseeis wird nachgefragt. Dies gilt umso mehr an Nachmittagen und Wochenenden. Ferienzeiten wirken sich positiv aus, wenn die Konsumenten zu Hause bleiben, allerdings negativ, wenn insbesondere Familien mit Kindern in den Urlaub fahren.

Analyse der externen Einflüsse

Diese Einflussfaktoren und Effekte gilt es zu untersuchen. Dafür wird im Folgenden ein 6-stufiges Vorgehen dargestellt. Dieses Vorgehen ermöglicht es, externe Einflüsse mithilfe von Ursache-Wirkungs-Ketten systematisch zu analysieren und Indikatoren für externe Einflüsse zu identifizieren.

[1] Vgl. Krystek, 1990a, S. 69 ff.
[2] Vgl. Becker et al., 2013, 164 ff.
[3] Vgl. Hylleberg, 1992, S. 4; Sembritzki/Ullrich, 2013, S. 3 f.

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