Eine Fixkostenanalyse können Sie mit Hilfe der Tabelle Fixkostenanalyse der Musterlösung durchführen (s. Abb. 6 und 7).

Abb. 6: Der obere Ausschnitt der Tabelle Fixkostenanalyse...

Abb. 7: ... und der untere Ausschnitt der Tabelle Fixkostenanalyse.

Die Fixkostenanalyse läuft nach folgendem Schema ab:

  • Gehen Sie systematisch durch den Kontenplan und listen Sie die Kostenarten Ihres Unternehmens in einer Tabelle auf.
  • Ordnen Sie den verschiedenen Kostenarten die entsprechenden Kostenhöhen zu. Als Zeitraum bietet sich hier ein Geschäftsjahr an. Sie können die Ist-Kosten des vergangenen Geschäftsjahres herausziehen, die aktuelle Hochrechnung für das laufende Geschäftsjahr oder die Plandaten für das kommende Jahr. Sie können diese Fixkostenanalyse natürlich auch für mehrere Zeiträume parallel durchführen.
  • Schätzen Sie, wie hoch der fixe Anteil bei diesen Kostenarten ist. Diskutieren Sie strittige Kostenarten mit Kollegen oder den betroffenen Abteilungen. Allein die Diskussion um die Beantwortung von Fragen wie "Gehen diese Kosten bei einer geringeren Auslastung zurück oder nicht?" und "Bei welcher Auslastung würden sich diese Kosten verändern und in welchem Zeitraum?" bringt Sie der Problematik der Fixkosten näher. So werden Sie und Ihre Diskussionspartner sensibilisiert für das Thema und mit der Zeit wird Ihre Einschätzung sicherer.
 
Praxis-Tipp

Eine immer wieder gestellte Frage lautet: "Sind die Kosten für mein direktes Personal wie Handwerker, Servicetechniker usw. fix oder variabel?" Hier wird in der Praxis meist so verfahren, die Mitarbeiter, die direkt am Auftrag arbeiten, als variabel einzustufen. Das ist etwas problematisch, denn bei Unterauslastung bleiben die Kosten bestehen. Aber grundsätzlich ist dieser Kostenblock auftragsabhängig und somit zumindest mittelfristig variabel. Dieselbe Problematik gilt generell in der Dienstleistungsbranche. Dort kennt man fast nur fixe Kosten, wie bei Versicherungen, Unternehmensberatungen oder Fluggesellschaften. Man behilft sich damit, die Kosten als variabel einzustufen, die direkt einem Auftrag zuordenbar sind, also einer Versicherungspolice, einem Beratungsauftrag oder einer Flugreise zugeordnet werden können.

Durch eine derartige Analyse wird oftmals erst transparent und bewusst, wie hoch die Fixkosten sind. In der Dienstleistungsbranche liegen sie oft bei 80 Prozent und darüber.

Durch die genaue Betrachtung erkennen Sie schnell die "sensiblen" Kostenarten. Das sind die, deren Fixkostenanteil besonders hoch ist. Die Fragen lauten nun: "Wie kann man diese Fixkosten abbauen, wenn die Auslastung des Unternehmens zurückgeht?" und "Welche Maßnahmen sind hierzu notwendig?".

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