Der Prozess der Finanzplanung ist sehr komplex und beinhaltet neben der Prognose zukünftiger Zahlungsgrößen auch die Lösung vielfältiger organisatorischer Probleme. Im Wesentlichen lassen sich im Rahmen des Finanzplanungsprozesses die folgenden Phasen unterscheiden:

  • Finanzprognose und Finanzplanerstellung
  • Plananpassung und Planoptimierung
  • Finanzkontrolle

Im Rahmen der Finanzprognose werden die in den Finanzplänen ausgewiesenen zukünftigen Finanzströme und Finanzbestände mittels Prognoseverfahren aus den Daten des Rechnungswesens oder aus den betrieblichen Vorplänen, wie z. B. aus dem Absatz-, dem Produktions-, dem Beschaffungs- oder dem Personalplan, abgeleitet. Zur Erstellung des Finanzplanes werden die ermittelten Ein- und Auszahlungen einander gegenübergestellt.

Entspricht der im ersten Planungsanlauf erstellte Finanzplan nicht den finanziellen Zielvorstellungen der Unternehmensleitung, da beispielsweise der Finanzplan eine Unterdeckung an finanziellen Mitteln signalisiert oder die Liquiditätsbestände nicht die erforderliche sicherheitsbezogene Höhe aufweisen, muss eine Plananpassung vorgenommen werden. Dabei werden über Alternativplanungen so lange finanz- und leistungswirtschaftliche Anpassungsmaßnahmen vorgenommen, bis ein Finanzplan vorliegt, der mit den Unternehmenszielen in Einklang steht.

Den Abschluss des Finanzplanungsprozesses bildet die Finanzkontrolle. Die Finanzkontrolle beinhaltet im Wesentlichen die Erfassung der realisierten Zahlungsbewegungen (Istwerte), den Vergleich von Plan- und Istwerten sowie die Analyse von Abweichungen. Mit der Finanzkontrolle sind insbesondere folgende Aufgaben verbunden:

  • die Feststellung von Prognose- und Planungsfehlern,
  • die Ermittlung von Realisationsmängeln sowie
  • die Bereitstellung von Informationen für Plankorrekturen, Anpassungsmaßnahmen und Neuplanungen.

Voraussetzung für eine funktionierende Finanzkontrolle ist die Kompatibilität von Plan- und Istdaten in Bezug auf Inhalt und Periode. Dies ist insbesondere bei unterjährigen Finanzplanungen problematisch, da das Rechnungswesen eines Unternehmens normalerweise keine regelmäßige, systematisch nach Zahlungsarten untergliederte Übersicht der Ein- und Auszahlungen für kurze Zeiträume liefert. Zur Durchführung der insbesondere in Krisensituationen bedeutenden kurzfristigen Liquiditätskontrolle müssen daher entsprechende Kontenauswertungen vorgenommen werden, mit denen die Ermittlung der tatsächlich aufgetretenen Zahlungen gewährleistet ist.

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