An erster Stelle steht eine Ist-Analyse. Benötigt werden u. a. Informationen über die aktuellen Produkte des Unternehmens. Auch Aussagen zur künftigen Ausrichtung der Produktpalette sind erforderlich. Je Produkt müssen verschiedene Kriterien betrachtet werden. Diese Kriterien müssen von jedem Unternehmen grundsätzlich selbst bestimmt und festgelegt werden.

Wirtschaftlichkeit und strategische Bedeutung

Zwei Merkmale sind für nahezu jeden Betrieb von herausragender Bedeutung: Wirtschaftlichkeit und strategische Bedeutung. Beispiele für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit können Umsätze, Kapitalwert, Deckungsbeitrag oder interner Zinsfuß von Produkten sein. Die strategische Bedeutung lässt sich i. d. R. lediglich schätzen oder wird von der Unternehmensleitung festgelegt.

Innovationsgrad

Zudem können weitere Beurteilungsmerkmale gewählt werden, etwa der Innovationsgrad, der u. a. an der Neuartigkeit eines Produkts gemessen werden kann. Ist es eine Neuheit für das Unternehmen? Kann mit diesem Produkt die Branchenführerschaft übernehmen werden o. ä.?

Umsetzungsrisiko

Ein vierter Faktor kann schließlich das Umsetzungsrisiko sein. Bei vorhandenen Produkten, die lediglich verbessert werden sollen, ist es naturgemäß eher niedrig; schließlich wird der Artikel bereits produziert und verkauft. Bei echten Neuheiten, für die noch keine Erfahrungswerte vorliegen, wird das Risiko voraussichtlich um ein Mehrfaches höher liegen. Es kommen weitere Kriterien zur Bestimmung der Produktattraktivität in Betracht. Hier ist jedes Unternehmen gefordert, diese zu bestimmen und entsprechend in die Analyse einzuarbeiten. Grundsätzlich lässt sich die Produktattraktivität anhand von vier Merkmalen eindeutig festlegen. Sollen mehr Kriterien in die Entscheidungsfindung einfließen, so müssen ggf. zwei oder mehr Merkmale zu einem zusammengefasst werden.

 
Praxis-Tipp

Wenn vorgeschlagene Beurteilungskriterien für Sie unbedeutend oder nur geringem Nutzen sind, besteht die Möglichkeit, andere Kriterien auszuwählen, z. B. die Entwicklungsdauer (Time-to-Market).

Ist anhand dieser Merkmale die Produktattraktivität bestimmt worden, kann im nächsten Schritt die Verteilung der vorhandenen und geplanten F&E-Budgets erfolgen.

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