Eine funktionierende Kostenstellenrechnung mit Erfahrung in der Zuordnung, Verbuchung und Verrechnung von Kosten und Leistungen ist eine optimale Voraussetzung für eine Business-Unit-Organisation. Dazu werden zunächst die Kostenstellen zu einer Einheit aggregiert. Damit entsteht eine einfache Struktur für erste Berechnungen. Diese muss in den nächsten Schritten ausgebaut werden.

  • Die Kostenzuordnung zur Business Unit wird aus der Kostenstellenrechnung übernommen. Die direkt den Kostenstellen zuzuordnenden Kosten sind dabei unstrittig. Geprüft werden muss der Kostenbereich, der sich aus den Umlagen und Verrechnungen anderer Kostenstellen speist. Die Umlagen, die aus Kostenstellen außerhalb der Business Unit kommen, müssen identifiziert werden.
  • In der Praxis verursacht die korrekte Bestimmung der Leistungen der neuen Business Unit den größeren Aufwand für den Controller. Leistungen, die an Externe geliefert werden, sind sehr einfach aus den gebuchten Erlösen der Buchhaltung zu ermitteln. Damit sind die Vertriebseinheiten bzgl. der Leistungsfeststellung die einfachste Aufgabe. Die intern erbrachten Leistungen müssen meist noch genau definiert werden.
  • Im nächsten Schritt müssen Strukturen geschaffen werden, die eine realistische Zuordnung und Bewertung der Kosten und Leistungen ermöglicht. Gegenüber der reinen Kostenstellenrechnung gibt es meist Unterschiede in der Verteilung von Kosten über Schlüssel und in der Zuordnung von internen Leistungen.
  • Aus den Kosten- und Leistungsdaten wird eine GuV für die Business Unit erstellt, die auch ein Ergebnis ausweist. Zunächst ist diese Rechnung noch sehr grob, um Erfahrungen zu sammeln und den Detaillierungsgrad zu bestimmen. Im Laufe der Zeit entsteht eine GuV, die der aus der Buchhaltung immer mehr ähnelt. Eine wichtige Aufgabe ist die Zuordnung von Rückstellungen, die für das gesamte Unternehmen berechnet werden, auf die einzelnen Units.
  • Parallel zu den Strukturen der regelmäßigen Abrechnung von Ist-Daten wird eine Planungsstruktur aufgebaut. Nur wenn Ist-Daten mit Plan-Werten verglichen werden können, ist eine ausreichende Kontrolle der Aktivitäten in der Einheit möglich.
  • Die Kür der regelmäßigen Berichterstattung über eine Business Unit ist eine Bilanz, die Aktiva und Passiva dieser Einheit darstellt. Während das Anlagevermögen durch die Zuordnung zu den Kostenstellen eine übliche Beurteilung erlaubt, müssen Forderungen, Verbindlichkeiten oder Vorräte besonders betrachtet werden. Sie entstehen nicht in allen Units und können auch interne Verrechnungswerte enthalten. Andere Bilanzpositionen wie z. B. Bankguthaben oder Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen meist das Gesamtunternehmen. Hier muss entscheiden werden, ob und wie eine Zuordnung zu Business Units erfolgen soll.
 
Hinweis

Finanzkennzahlen haben andere Aussagekraft

Die aus einer Bilanz zu errechnenden Finanzkennzahlen wie Eigenkapitalquote, Working Capital usw. können nicht in jedem Fall auch aus einer Bilanz für eine Business Unit ermittelt werden. Zumindest haben sie dort eine andere Aussage.

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