Im Rahmen der monatlichen Analyse des Ist-Reportings ist ein wesentlicher Bestandteil die Analyse der Margenentwicklung und das Einsteuern von Maßnahmen bei negativer Entwicklung. Die Standardmarge, die als Differenz zwischen dem Nettoumsatz und den Standardkosten berechnet wird, wird vom Vertrieb verantwortet. Die Gross-Marge, die sich als Ergebnis der Standardmarge zuzüglich der Abweichungen aus der Werksergebnisrechnung berechnet, wird sowohl vom Vertrieb als auch von Produktion verantwortet. Der Vertrieb verantwortet die Beschäftigungsabweichung, die dadurch entsteht, dass geringere Mengen produziert wurden als geplant. Zwar ist für die produzierten Mengen die Produktion verantwortlich, bei einer effizienten Bestandspolitik produziert die Produktion nur die Menge, die aufgrund der Verkäufe vom Vertrieb im Lager aufzufüllen sind. In der Praxis ist es häufig schwierig, das Verantwortungsbewusstsein des Vertriebs für diese Kennzahl zu generieren, da der Vertrieb sich vorrangig für die Entwicklung des Umsatzes und der Standardmarge verantwortlich sieht.

Das Produktionswerk ist verantwortlich für die Verbrauchsabweichung. Eine negative Abweichung bedeutet, dass das Werk um diesen Anteil mehr Ressourcen verbraucht hat als in der Standardherstellkosten-Kalkulation für die Produktion bezogen auf den jeweiligen Outputs vorgesehen war. Dieser Output ist indirekt auch durch den Vertrieb aufgrund des erzielten Umsatzes beeinflusst. Die Produktion muss natürlich ihren Ressourceneinsatz an Personal und Sachkosten an die geänderte Menge anpassen. Dies ist einfacher bei den Sachkosten bspw. durch die Reduzierung der Instandhaltungsaufwendungen. Bei den Personalkosten sind kurzfristige Einsparungen nur bei externem Personal möglich, bei internem Personal ist dies entsprechend schwieriger, weil es in manchen Fällen auch zu Personalabbau führen kann, wenn flexible Arbeitszeitmodelle nicht angewandt werden.

Deshalb wäre es im Sinne des Gesamtunternehmens auch sinnvoll, wenn Vertrieb und Produktion gemeinsam Maßnahmen zur Margenverbesserung diskutieren und vereinbaren würden. Ebenfalls wichtig ist, im Rahmen eines Forecast zu diskutieren, ob die Mengenabweichung und deren Einfluss auf die Standherstellkosten kurzfristig oder dauerhaft ist, bevor evtl. gravierende Maßnahmen wie Personalabbau von der Produktion eingeleitet werden.

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