Nach Frey und Osborne ist die Existenz von "Accountants und Auditors" durch Automatisierung mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 % bedroht.[1] Dieses Szenario beruht auf der Annahme, dass sowohl die Routinetätigkeiten von Controllern durch Automatisierung als auch die analytische Kompetenz durch Künstliche Intelligenz, Data Scientists und Self-Service der Entscheidungsträger großteils ersetzt werden kann. Szenario 4 beruht insbesondere auf der Annahme, mithilfe mathematischer Algorithmen akkurate Vorhersagen und bessere Entscheidungen treffen zu können. Die Limitierung des menschlichen Urteils durch die zunehmende Verwendung prädiktiver Modelle führt zu einer Hyperrealität und würde das Ende des Controllings und den Wegfall der Controllerfunktion bedeuten.[2]

Der Controllerbereich wird in diesem Szenario auf ein Minimum reduziert. IT-Systeme, Data Scientists und Führungskräfte übernehmen den Großteil der Controllertätigkeiten. Die übrig gebliebenen Experten müssen nicht länger aus einem eigenen Controllerbereich stammen, sondern können z. B. im Rechnungswesen oder im IT-Bereich beheimatet sein. Dieses Szenario bedeutet nicht, das es in Unternehmen kein Controlling mehr gibt, sondern lediglich, dass die Aufgaben des Controllers automatisiert bzw. aufgeteilt werden.[3] Es bedeutet aber, dass es das Controlling deutscher Prägung nicht mehr gibt, denn Controlling entsteht in unserem Verständnis aus der Zusammenarbeit von Manager und Controller im Team. Wer die Begrenzungs- bzw. Rationalitätssicherungsaufgaben des Controllers übernehmen könnte, bleibt offen. Es klingt jedoch eher nach Science-Fiction, dass IT-Systeme diese Funktion übernehmen werden.

[1] Vgl. Frey/Osborne, 2013, Online.
[2] Vgl. Quattrone, 2016, S. 120.
[3] Vgl. Schäffer, 2017, S. 52 f.

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