Um die konkreten Auswirkungen der Digitalisierung auf das Controlling abzuschätzen muss zunächst einmal die Entwicklung der Aufgaben des Controllers in den letzten Jahren betrachtet werden. Abb. 4 zeigt dies anhand einer Grafik.

Abb. 4: Entwicklung der Rolle des Controllers

Betrachtet man die Rolle des Controllers im Zeitvergleich, so erkennen wir zunächst auf der Zeitachse eine Entwicklung vom klassischen Accountant zum Business Partner, d. h. der Controller begleitet das Geschäft bzw. den Geschäftsbereich quasi als kaufmännisches Gewissen. In der weiteren Entwicklung und durch Veränderungen in den Arbeitsabläufen (wie z. B. Financial Shared Services) wird der Controller zusätzlich zu einem Finance Process Manager, der die finanztransaktionalen Prozesse geschäfts-, buchungskreis- und ggf. landesübergreifend zusammenfasst und somit optimiert.

Der nächste logische Schritt auf der Controlling-Entwicklungszeitachse ist, dass Controller nicht nur die finanztransaktionalen Prozesse im Blick haben und optimieren, sondern auch die Transformation sämtlicher Geschäftsprozesse in eine digitale Geschäftswelt aufbauen und (aus Finanz- und Controlling-Sicht) begleiten, insbesondere mit den o. a. möglichen Facetten und Auswirkungen für seinen Bereich. Der Controller wird das Bindeglied zwischen der unternehmerischen quantitativen Finanzbetrachtung, den operationalen Prozessen und der digitalen Welt, weil er bereits als Business Partner den Geschäftsbereich kennt und entsprechend unterstützt, die Finanzprozesse optimiert (hat), sowie diese mit der IT abstimmt. Dabei helfen gerade diese 3 Verbindungen: Finanz- und Controllingexpertise sowie IT-Affinität.

Durch die technologischen Entwicklungen, wie die Verschmelzung von Datenquellen, das einfache Handling großer Datenmengen und die wachsende Simplifizierung des Reportings, sowie durch mobile Datenauswertungen im Self-Service, verändert sich auch der Schwerpunkt der Arbeit im Controlling. Abb. 5 zeigt dies exemplarisch. Der Aufwand für das Zusammenfügen von Daten wird geringer, der Controller hat dadurch mehr Zeit für die o. a. Entwicklungen, u. a. auch, weil durch die Automatisierung bzw. Digitalisierung vieler Tätigkeiten der Arbeitsaufwand quasi entfällt.

Abb. 5: Entwicklung des Zeitaufwands für Themen des Controllers insgesamt

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