Nachdem Vision und Mission definiert sind, ist es für die Strategieformulierung wichtig die Ausgangssituation in Form einer Ist-Analyse transparent zu machen. Hierfür ist es erforderlich die eigene Positionierung im Vergleich zu den Wettbewerbern und zu den Kundenerwartungen hinsichtlich der Digitalisierung zu beleuchten. Daraus lässt sich der Anpassungsbedarf für die Unternehmensstrategie ableiten. Zusätzlich sollte eine Einschätzung vorgenommen werden, wie hoch das Kompetenz- und Erfahrungslevel bzgl. der Digitalisierung bereits im Unternehmen oder dem Netzwerk ist.

Einschätzung gegenüber Wettbewerb und Kundenerwartung

Ein detailliertes Modell, welches die einzelnen Dimensionen im Detail beleuchtet, liefert Anhaltspunkte dafür, ob und wie sich Produkte und Prozesse im Hinblick auf Kunden, Wettbewerber und Unternehmensziele verändern müssen, um einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. In Kombination mit dem Grad der Erfahrungen in der Digitalisierung lassen sich Positionierungen und Stoßrichtungen für die Digitalisierungsstrategie ableiten (vgl. Abb. 3).

Abb. 3:Positionierung und Entwicklungsszenarien hinsichtlich der Digitalisierungsstrategie

Je nach individueller Ist-und Soll-Positionierung wird ein mögliches Entwicklungsszenario skizziert. Wenn, wie in dem oben skizzierten Fall, das Entwicklungsszenario 1 relevant wäre, muss ein Unternehmen entscheiden, ob es grundsätzlich in diesem Quadranten verbleiben will (keine Veränderung erforderlich) oder die vorhandene Technologie- und Wissenslücke schließen will, um sich zum Quadranten IV zu entwickeln, um bspw. Prozesse zu optimieren und Produktionskosten zu senken.

Etwas detaillierter kann das bestehende Geschäftsmodell anhand der Geschäftsmodellbausteine betrachtet werden. Es gibt eine Vielzahl von Methoden und Strukturierungsmöglichkeiten. Das Business Model Canvas bietet dafür eine kompakte und übersichtliche Darstellung, welche die Geschäftsmodell-Bausteine (Schlüsselaktivitäten und -ressourcen, Partner, Wertangebote, Kundenbeziehungen und –kanäle, Kostenstruktur, Ertragsquelle etc.) idealerweise auf einer "Leinwand" in einem Gesamtbild strukturiert.[1]

[1] Vgl. Osterwalder/Pigneur, 2011, S. 48.

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