Mit zunehmender Digitalisierung ändern sich die Unternehmensziele, die Arbeitsorganisation und die Anforderungen an die Mitarbeiter. Aufgabe der Geschäftsführung ist es, diese Änderungen zu kommunizieren, den Mitarbeitern zu erklären und die Mitarbeiter zur Mitgestaltung des "neuen" Unternehmens zu motivieren. Im Besonderen geht es dabei um die folgenden Punkte:

  • Lust auf Veränderung machen: Digitalisierung ist eine ganzheitliche Aufgabe. Alle Prozesse und Abläufe im Unternehmen sind betroffen und gefordert. Neue technische Möglichkeiten verändern Produktionsprozesse, den Umgang mit den Kunden, die interne Information und Kommunikation. Die Mitarbeiter müssen gewohnte und eingeübte Arbeiten und Tätigkeiten ändern. Die Geschäftsführung ist dabei Vorbild für die Mitarbeiter (tone from the top). Machen Sie Lust auf Technik und Veränderung – am besten, indem Sie dies vorleben. Keinen guten Eindruck macht es z. B., wenn Sie selbst Ihre Termine noch im Notizbuch schriftlich festhalten oder Zielvereinbarungen nicht dokumentieren.
  • Den Wertewandel annehmen: Eine hierarchiebestimmte Arbeitswelt hat ausgedient. Die neuen Generationen von Mitarbeitern legen Wert auf Worklife-Balance und Sinnhaftigkeit. Sie sind bereit, sich im Unternehmen zu engagieren, Prozesse mitzugestalten und sich an der Formulierung der Unternehmensziele zu beteiligen. Als Geschäftsführer sind Sie Sprachrohr des Unternehmens und daher gefordert, sich und Ihr Unternehmen zu positionieren. Zum einen geht es darum, den jüngeren Mitarbeitern entsprechenden Raum zu geben und ihnen zu verdeutlichen, dass Sie solches Engagement unterstützen – ja sogar einfordern. Zum anderen geht es darum, ältere Mitarbeiter in den Veränderungsprozess einzubeziehen, deren Kompetenzen zu verbessern und sie fit zu machen für die neuen Anforderungen.
  • Zahlen transparent machen: Wenn die Mitarbeiter stärker in Entscheidungen einbezogen werden und/oder dezentral in Eigenregie entscheiden, geht das nur auf der Grundlage transparenter Zahlen. Voraussetzung ist ein passendes Controlling – alle für diese Entscheidungen notwendigen Zahlen aus dem Rechnungswesen müssen den Mitarbeitern in übersichtlicher Form zur Verfügung stehen.
  • Unternehmen und Mitarbeiter stärker machen: Resilienz – es geht darum, Menschen (Psychologie) oder Unternehmen (Corporate Governance) auf Veränderungen und Krisensituationen vorzubereiten und überlebensfähiger zu machen (Stichwort: Widerstandsfähigkeit). Denn wenn die gesamte Organisation unter Stress oder großen Herausforderungen leidet, können meist auch die Beschäftigten nicht erfolgreich handeln und effektiv arbeiten. Wichtig ist es daher, die Resilienzförderung im Unternehmen ganzheitlich zu betrachten. Oft ist das Thema Resilienz im Unternehmen und die Förderung der persönlichen Resilienz der Mitarbeiter im Team HR implementiert. Größere Unternehmen können dazu Beratungsleistungen von externen Health-Management-Anbietern nutzen, die spezielle Resilienzkonzepte für Unternehmen entwickeln und bei der Umsetzung behilflich sind. Das können z. B. Angebote im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements sein, wie z. B. Inhouse-Seminare, Sportgruppen und Angebote, die die Mitarbeiter zu einer gesunden und nachhaltigen Lebensführung sensibilisieren – die schlussendlich auch dem Unternehmen zugute kommen sollen.
  • Arbeitgeberattraktivität verbessern: Um die für die digitale Transformation benötigten Fachkräfte zu bekommen und offene Stellen zu besetzen, ist es wichtig, dass sich Unternehmen als attraktives Unternehmen positionieren (Stichwort: Employer Branding als wichtige Säule im Recruiting). Unternehmen sind dann für begehrte Fachkräfte interessant, wenn sie z. B. flache Hierarchien und die Übernahme von Verantwortung bieten können, denn wer mitentscheiden kann, bringt sich mit Elan ein. Aber auch attraktive zukunftsfähige Jobprofile mit interessanten Aufgaben und Projekten müssen vorhanden sein. Neben finanziellen Anreizen gibt es bereits ganz pragmatische Angebote für die Mitarbeiter, die auch von den Führungskräften und natürlich auch von der Geschäftsführung selbst genutzt werden können. Solche Angebote gehören schon seit einigen Jahren zum steuerlich geförderten Instrumentarium, um Firmen für Mitarbeiter attraktiv zu machen (z. B. Hansefit, Jobrad usw.).

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