Eine Plattform als Geschäftsmodell hat in der Regel beidseitige Handelsbeziehungen, sog. "multi-sided markets".[1] Hier werden mehrere Marktakteure, die meist von 2 Seiten kommen, miteinander verknüpft. Am lukrativsten für den Betreiber sind die Plattformen, die 2 Kundengruppen verbinden, die beide an die Plattform bezahlen, während der Plattformanbieter selbst nur die Informationstechnologie zur Vernetzung der Marktakteure zur Verfügung stellt. Ein Beispiel dafür ist die Plattform Airbnb (Airbed and breakfast, engl.: Luftmatratze und Frühstück). Die beiden Marktseiten, also die Nachfrager, die dort eine Unterkunft buchen und die Anbieter von Unterkünften, bezahlen jeweils eine Vermittlungsgebühr an die Plattform. Je mehr Nutzer eine Plattform hat, desto mehr Potenzial besteht für weitere Einnahmequellen, wie Werbung, Vermittlung von Dienstleistungen für Dritte (z. B. Versicherungsverkauf) oder durch den Handel mit Daten.

Abb. 2: Geschäftsmodell einer zweiseitigen Plattform[2]

Das Modell der zweiseitigen Plattform ist so attraktiv, dass viele online-basierte Unternehmen eine Plattform werden wollen. Dabei verdrängen zweiseitige Marktstrukturen die einseitigen.[3] Inzwischen gibt es in jeder Branche große ein- oder zweiseitige Plattformen. Hier gibt es unzählige Beispiele wie etwa: booking.com, hotel.de, fluege.de, Koffer24, Schule24, bank24.

[1] Schütte, 2018.
[2] Scheer, in Gläß/Leukert (Hrsg.), 2017, S. 51–58.
[3] Scheer, in Gläß/Leukert (Hrsg.), 2017, S. 51–58

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