Allgemein gebräuchlich definiert sich das Risiko als die mögliche Abweichung vom Planwert. Daraus wird bereits ersichtlich, dass Risikomanagement nicht ohne Controlling möglich ist. Damit besteht der Bedarf des Risikomanagements an der Erstellung einer Planung bei gleichzeitiger Erweiterung des Controllings um die bislang weitgehend unbekannte Dimension des Risikos.[1]

Da gerade Risikoinformationen dazu beitragen, ein wertorientiertes Controlling zu gestalten und zu verwirklichen, sind z. B. in einigen Unternehmen Controlling und Risikomanagement in den Planungs- und Strategieprozess eingebunden, während in anderen ausschließlich das Controlling in die Managementprozesse involviert ist.

Abb. 1: Schnittmenge von Controlling, Risikomanagement und Management

Um diese Vorteile aus der Verzahnung für sich nutzen zu können, gilt es jedoch einigen Herausforderungen, wie bspw. Unerwünschtheit von Transparenz und dem in einigen Unternehmen zu beobachtenden Rückzug des Controllings auf ein reines "SAP- bzw. Kostenstellen-Controlling" entgegen zu wirken. Zudem herrscht oft Angst vor innovativen Methoden und mangelnde Veränderungsbereitschaft im Unternehmen. Letzteres kann durch eine unzureichende Unternehmenskultur sowie über die Ungewissheit des Nutzens einer Verzahnung hervorgerufen werden.

Vorteile der Harmonisierung

Wie können schon heute die Vorteile einer Harmonisierung von Controlling und Risikomanagement genutzt werden: Durch zusätzliche Ressourcen agieren Sie gleichzeitig gezielter am Markt. Die Vorteile der Harmonisierung von Controlling und Risikomanagement bestehen in:

  • Vermeiden von Doppelarbeiten,
  • Vermeiden von Fehlern,
  • Verhindern von Ineffizienzen,
  • Entwicklung einer professionellen Chancen- und Risikokultur im Unternehmen,
  • Stärkung des Risikobewusstseins der Mitarbeiter,
  • Festlegung und Leben geeigneter Verhaltensweisen im Umgang mit Chancen und Risiken,
  • Definition von Risikomaßen für die Unternehmensziele und Entscheidungsgrundlagen,
  • Gegenüberstellung von Risikotragfähigkeit, -appetit und -inventar als eine Basis für optimierte Ressourcenverteilungen und strategische Investitionsentscheidungen sowie
  • das gemeinsame Nutzen von steuerungsrelevanten Instrumenten, wie z. B. der strategischen und operativen Planung, insbesondere bei der Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen.

Ziel der Integration soll deshalb sein, eben genau diese Risiken mit dem Ziel zu steuern, dass sie insbesondere nicht in Form eines Schadens schlagend werden.

Die Verzahnung von Risikomanagement und Controlling erfordert einen unternehmensumfassenden Prozess. Beide Funktionen müssen hinsichtlich Strategie und Steuerung, Organisation und Prozesse, Personal und Mitarbeiter und der Verwendung von Instrumenten und IT Systemen möglichst optimal aufeinander abgestimmt sein, um eine Verzahnung oder Integration zu ermöglichen.

[1] Vgl. Beitrag von Gleißner/Kalweit, "Integration von Risikomanagement und Controlling" .

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