Für den Hauptprozess "Management Reporting" wird exemplarisch die Controller-Kompetenz Kommunikationsfähigkeit in Abb. 38a detailliert beschrieben.

 
Kommunikationsfähigkeit (S; K; S) Fähigkeit, mit anderen Personen erfolgreich zu kommunizieren

Erläuterung:

Kommunikationsfähigkeit bildet die Basis für den souveränen Umgang mit internen Kunden und anderen Stakeholdern. Kommunikationsfähigkeit ist die Eignung, in Gespräch, Verhandlung, Abstimmungsgespräch etc. mit einer oder mehreren Personen vorteilhafte Ergebnisse für das eigene Unternehmen zu erzielen, ohne die Verhandlungspartner zu frustrieren bzw. zu dauerhaften Widersachern zu machen. Kommunikationsfähigkeit schließt ein, zuhören zu wollen und zu können sowie mündliche und schriftliche Informationen mit hoher Verständlichkeit zu gestalten. Sie umfasst Erklärungsfähigkeit, Kontakt- und Überzeugungsfähigkeit – auch gegenüber schwierigen Kommunikationspartnern.

Kompetenzbegriff:

  • Geht auf andere offen und wohlwollend zu, knüpft schnell Kontakte und baut sie aus; zeigt Wertschätzung gegenüber Gesprächspartnern.
  • Geht auf Gesprächspartner empfängerorientiert ein und hört gut zu, begegnet Einwänden sachlich und frustrationstolerant. Ist in der Lage, eigene Botschaften erfolgreich zu adressieren.
  • Überzeugt andere durch die starke Identifikation mit den eigenen Argumenten, gestaltet Kommunikationsbeziehungen erfolgreich, beeinflusst und motiviert.

Kompetenzübertreibung:

Verhält sich leutselig, kann nichts für sich behalten, zieht das Gespräch ständig an sich und geht anderen dadurch auf die Nerven.

Legende:

S: sozial-kommunikative Kompetenz K: Output-Kategorie Kundenfokus S: prozessspezifische Kompetenz

Besondere Relevanz – Hauptprozesse

Strategische Planung, Operative Planung & Budgetierung, Forecast, Management Reporting, Personalcontrolling, Betriebswirtschaftliche Beratung und Führung

Begründung Auswahl – Management Reporting:

Kommunikationsfähigkeit spielt vor allem bei Berichtsdurchsprachen eine große Rolle. Controller müssen der Präsentation und Diskussion im Kreis des Managements rhetorisch wie psychisch gewachsen sein und dürfen sich nicht von ihrem Berichtsziel abbringen lassen. Sie brauchen soziales Gespür, um die zugrundeliegenden Intentionen der Manager während der Diskussion zu erkennen und einzuordnen und sollten sich auch dazu in der Lage sehen, die Berichtsergebnisse ohne Ängste vor den Reaktionen des Managements zu vertreten.

Abb. 38a: Kommunikationsfähigkeit als prozessspezifische Controller-Kompetenz – "Management Reporting"[1]

 
Beispiel: Skalierung Kommunikationsfähigkeit (S; K; S) Fähigkeit, mit anderen Personen erfolgreich zu kommunizieren
1 Drückt sich sachlich aus, spricht, präsentiert und schreibt verständlich.
2 Geht auf andere offen und wohlwollend zu, knüpft schnell Kontakte und baut sie aus; zeigt Wertschätzung gegenüber Gesprächspartnern.
3 Geht auf Gesprächspartner empfängerorientiert ein und hört gut zu, begegnet Einwänden sachlich und frustrationstolerant. Ist in der Lage, eigene Botschaften erfolgreich zu adressieren.
4 Kommuniziert erfolgreich auch mit Opponenten und überzeugt durch die starke Identifikation mit den eigenen Argumenten. Präsentiert schwierige Sachverhalte gekonnt.
5 Gestaltet Kommunikationsbeziehungen erfolgreich und ist in der Lage, andere zu beeinflussen und zu motivieren.

Abb. 38b: Skalierung der prozessspezifischen Controller-Kompetenz Kommunikationsfähigkeit

Für den Hauptprozess Management Reporting wurde das in Abb. 39 dargestellte Controller-Fachwissen identifiziert.

 
Know-how-Katalog IGC-Hauptprozess Management Reporting
Prozess und Instrumente

Funktionsweise von Reporting-Systemen: Kenntnisse im Bereich der Abstimmung der verschiedenen Berichtsarten untereinander und dem Informationsbedarf des Managements im Verlauf der Geschäftstätigkeit

Reporting-Instrumente: Abstimmung der Berichtsinhalte mit dem Informationsbedarf (Welche quantitativen und qualitativen Kennzahlen eigenen sich für welchen Berichtszweck?)

Kennzahlensysteme, Werttreibersysteme, Werttreiber-Logik des Unternehmens
Daten

Datenmanagement: Wissen über die Erfassung, Bereinigung, Plausibilisierung und Konsolidierung von Unternehmensdaten für Berichtszwecke

Datenanalyse: Kenntnisse verschiedener Analyseinstrumente zur Verdichtung von Daten zu Informationen, wie z. B. die betriebswirtschaftliche Abweichungsanalyse Kenntnisse der Datenstrukturen des Unternehmens
Entscheidungsunterstützung

Faktenbasiertes Wissen zu unternehmensinternen und -externen Gegebenheiten, die von inhaltlicher Relevanz für Ursachenanalyse sind

Wissen zu Methoden der Entscheidungsrechnung und -unterstützung, um eine Auswahl im Rahmen der Verabschiedung von Maßnahmen treffen zu können
IT-Werkzeuge

Kenntnisse betreffend ERP-System

Datenbank-Software

Analyse-Software

Berichts-Software

Abb. 39: Prozessspezifisches Fachwissen –" Management Reporting"

[1] In Anlehnung an Heyse/Erpenbeck/Ortmann, 2010, S. 123 ff.

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