Die Ausführungen haben u. a. deutlich gemacht, dass die berichteten Emissionen der Unternehmen

  • in den nationalen Inventaren gemäß dem Kyoto-Protokoll unvollständig sind (es werden nur bestimmte Branchen und Anlagen erfasst) und
  • auch durch Produktionsverlagerungen ins Ausland beeinflusst sein können.

Ein abgestimmtes System der TEHG- und der unternehmensseitigen Nachhaltigkeitsberichterstattung besteht also nicht.

Die Ausführungen haben die Relevanz des Carbon Accounting für die Unternehmensführung aufgezeigt und verdeutlicht, dass im Carbon Accounting erheblicher Entwicklungsbedarf besteht. Es sind Fragen zu beantworten, inwieweit und in welcher Form umweltbezogene Fragestel-lungen in das Unternehmen zu integrieren sind. Darüber hinaus sind Standards für Controllinginstrumente zu entwickeln, die eine einheitliche, branchenübergreifende Erfassung von CO2-Emissionen möglich machen. Hier sind Institutionen, bis hin zum Internationalen Controller Verein, gefordert, an der Standardentwicklung mitzuwirken. So könnte sowohl internen als auch externen Berichtsempfängern eine nachvollziehbare Handlungsgrundlage geliefert werden. Zudem würde durch die gestiegene Transparenz ein weiterer Anreiz für die Unternehmen bestehen, sich intensiv mit Umweltfragen zu befassen.

Unternehmensintern müssen klare Regeln für die Zusammenarbeit von Controllern im Carbon Accounting und dem umfassenderen Umweltcontrolling bzw. Nachhaltigkeitscontrolling aufgestellt werden. Weiterhin sind die Controller gefordert, die ökonomischen Konsequenzen ökologischer Entscheidungen für die Unternehmensführung anschaulich darzustellen. Nur so kann es dem Controller gelingen, die nötige Wertschätzung und Akzeptanz umweltbezogener Fragestellungen auf Managementebene zu sichern[1].

[1] Isensee/Michel, Controlling 8/9/2011, S. 441.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Finance Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge