Zusammenfassung

Wie viel müssen Sie verkaufen, um Gewinn zu machen? Die Antwort darauf liefert Ihnen dieser kleine Break-Even-Rechner.

Mit ihm bestimmen Sie den Punkt, ab dem Ihr Umsatz und der damit erreichte Deckungsbeitrag Ihre Fixkosten und variablen Kosten deckt. Alles darüber hinaus ist Ihr Gewinn.

Die Musterdatei zu diesem Beitrag finden Sie unter dem Haufe-Index 3492158.

1 Gewinn oder Verlust: Auf diese Fragen gibt der Excel-Rechner Antwort

Stellen Sie sich vor, Sie betreiben eine Schreinerei. Ihre jährlichen Fixkosten belaufen sich auf 150.000 EUR. Sie stellen in Ihrer Schreinerei ausschließlich Tische her, die Sie für 200 EUR verkaufen. Pro Tisch entstehen (variable) Kosten in Höhe von 50 EUR.

Hier drängen sich verschiedene Fragen auf, beispielsweise diese: "Wie viele Tische muss ich herstellen und verkaufen, damit ich einen Gewinn erziele?" Genau hier setzt der Break-Even-Rechner an. Er gibt Ihnen Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Mit welchen Absatzzahlen mache ich einen Verlust? Wie hoch ist dieser?
  • Bei welcher Absatzmenge mache ich weder einen Gewinn noch einen Verlust (Break Even)?
  • Ab welchen Absatzmengen mache ich Gewinn? Wie hoch ist dieser?

2 Darum geht's: Fixkosten, variable Kosten und Deckungsbeitrag

Fixkosten sind Kosten, die unabhängig von einer Produktionsmenge anfallen, z. B. Gehälter für Büroangestellte oder Mietzins für Büroräume. Variable Kosten sind von der Menge abhängig. Darunter fallen u. a. Materialkosten oder Fertigungslöhne.

Bleiben wir bei unserem Beispiel, der Produktion von Holztischen. Das Holz wird den variablen Kosten zugeordnet. Je mehr Tische Sie herstellen, desto mehr Holz benötigen Sie. Die Kosten für Produktionshalle, Versicherung etc. entspricht den Fixkosten.

Kostendeckend arbeiten Sie immer dann, wenn Ihre Erlöse so hoch sind, dass Sie sowohl Ihre Fixkosten als auch Ihre variablen Kosten bezahlen können. Genau das ist am Break-Even-Point der Fall.

Der Break-Even-Point wird mit folgender Formel berechnet:

Break-Even-Point = Fixkosten / Deckungsbeitrag

Der Deckungsbeitrag entspricht dabei der Differenz aus dem Stückpreis und variablen Kosten.

Besonders aussagekräftig ist das Rechenmodell, wenn Sie die Werte wie bei unserem Excel-Rechner grafisch darstellen (s. Abb. 1). Umsatz und Gesamtkosten bilden dabei in der Regel 2 Geraden. Der Schnittpunkt der Geraden entspricht dem Break-Even-Point.

Abb. 1: Grafische Darstellung des Break-Even-Points

Unterhalb des Schnittpunkts befindet sich ein Unternehmen in der Verlustzone. Hier reichen die Absatzmengen und die daraus erzielten Erlöse nicht aus, um die Fixkosten und die variablen Kosten zu decken.

Oberhalb des Punkts werden alle Kosten gedeckt und darüber hinaus noch ein Gewinn erzielt. Der Excel-Rechner zeigt Ihnen auch die grafische Darstellung an.

3 Praxisbeispiel: Trennung in Fixkosten und variable Kosten

Damit Sie den Break-Even-Rechner einsetzen können, müssen Sie Ihre Kosten in fixe und variable Bestandteile trennen. Konkret bedeutete das, dass nur folgende 3 Größen bekannt sein müssen:

  • Variable Kosten pro Stück
  • Preis pro Stück
  • Fixkosten

Bezogen auf unser Eingangsbeispiel sind das folgende Informationen:

  • Variable Kosten pro Stück: 50,00 EUR
  • Preis pro Stück: 200,00 EUR
  • Fixkosten: 150.000,00 EUR

⇒ Deckungsbeitrag = Preis – Variable Kosten = 200,00 EUR – 50,00 EUR = 150,00 EUR

Die Frage lautet nun: Bei welcher Absatzmenge werden alle Kosten gedeckt?

Die Antwort lautet: Alle Kosten werden genau im Break-Even-Point gedeckt. Dieser ergibt sich mit der Formel: Break-Even-Point = Fixkosten / Deckungsbeitrag

Wenn Sie die oben aufgeführten Eckdaten in die Formel einsetzen, erhalten Sie ein Ergebnis von 1.000 Stück (Break-Even-Point = 150.000 EUR / 150 EUR =1.000).

4 Hilfe für unternehmerische Entscheidungen

Nun ist es für den Unternehmer nicht nur interessant zu wissen, bei welcher Absatzmenge die Fixkosten und variablen Kosten gedeckt werden, sondern bei welcher Absatzmenge welcher Gewinn bzw. Verlust eingefahren wird.

Liegen diese Informationen vor, können unternehmerische Entscheidungen getroffen werden wie zum Beispiel:

  • Höhe von Preissenkungen oder -erhöhungen im Rahmen preispolitischer Entscheidungen

    Berücksichtigen Sie aber, dass Sie Preiserhöhungen in Zeiten schlechter Beschäftigung nur schwer umsetzen können. Preise weisen dann eher Verfalltendenzen auf.

  • Höhe der notwendigen Kostenreduktion

    Sofern möglich, sollten Sie Ihre Kosten reduzieren. Das setzt voraus, dass Sie die einzelnen Kostenpositionen genau analysieren.

  • Menge der notwendigen Absatzsteigerung

    Potenzial liegt möglicherweise in Maßnahmen zu Absatzsteigerungen. Leiten Sie entsprechende Werbemaßnahmen ein.

Mithilfe unseres Excel-Rchners können Sie die Zusammenhänge der verschiedenen Einflussfaktoren der Break-Even-Analyse rechnerisch und grafisch darstellen. Sie sehen auf einen Blick, welche Zahlenkonstellation welche Auswirkung auf die Gewinnsituation hat.

So wird im Excel-Rechner gerechnet

Hier die Rechengrundlagen:

Spalte E: Gesamtkosten = Variable Kosten + Fixkosten

Spalte F: Umsatz = Menge × Verkaufspreis

Spalte G: Gewinn bzw. Verlust = Umsatz – Gesamtkosten

Die Berechnung startet bei einer Menge von Null. Die Fixkosten betragen 150.000 EUR. Die Menge wird schrittweise um 100 Einheiten erhöht. Je näher man dem Break-Even-Point...

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