Bezugsgrößen sind in der Vollkostenrechnung ein wichtiges Mittel, um die Gemeinkosten eines Betriebes so genau wie möglich auf Kostenstellen und Kostenträger zu verrechnen. Auf den ersten Blick erscheint die Wahl von Bezugsgrößen unproblematisch. Doch häufig gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie die Gemeinkosten verteilen können. Je nachdem, welche Bezugsgröße Sie wählen, erhalten Sie zum Teil eine deutlich andere Kostenverteilung. Daher sollten Sie sich genau überlegen, welche Bezugsgröße im Einzelfall eine möglichst exakte Kostenverrechnung ermöglicht.

Allerdings sollte Ihnen auch stets bewusst sein, dass es keine Möglichkeit gibt, mit Hilfe von Bezugsgrößen eine absolut genaue Verrechnung zu erreichen. Dennoch lohnt es sich in der Regel, sich intensiver mit der Fragestellung zu befassen und in bestimmten Abständen die Gültigkeit vorhandener Bezugsgrößen zu überprüfen. Möglicherweise haben sich die Bedingungen im Betrieb geändert und es gibt z. B. die Möglichkeit, mehr Kostenarten mit Hilfe von Belegen und Rechnungen zuzuordnen oder es wurden Stromzähler installiert. Am einfachsten für alle Beteiligten ist es, wenn Sie zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres mit neuen Bezugsgrößen arbeiten. Es gibt Möglichkeiten, die Genauigkeit von Bezugsgrößen und somit der Kalkulation zu verbessern. Für kleinere Betriebe ist das die Modifikation, z.B. durch den Ausbau zu einer Maschinenstundensatzrechnung. Größere Unternehmen sollten prüfen, ob sie eine Prozesskostenrechnung einführen möchten, was aber einen erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand mit sich bringt.

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