Die Sinnhaftigkeit einer Anwendung der 12 "Prinzipien" ist an eine Reihe von Prämissen gebunden, die aber in vielen Veröffentlichungen zum Thema nicht genannt werden. So unterstellen Hope/Fraser pauschal ein Zeitalter "of discontinuous change, unpredictable competition, and fickle customers". Das muss aber nicht für jedes Unternehmen in gleichem Maße gelten. Folglich muss in jedem Einzelfall geprüft werden, ob die Annahmen hoher Dynamik und hoher Wettbewerbsintensität auch gegeben sind. Ebenso muss geprüft werden, ob das Unternehmen die von Hope/Fraser postulierten Flexibilitätspotenziale auch in ausreichendem Maße realisieren kann: Können bei Bedarf wirklich relevante Produktionsfaktoren kurzfristig hinzugewonnen bzw. anderweitig ein- oder freigesetzt werden?

Weiter gilt es, nicht die Prämissen der einzelnen "Prinzipien" zu vernachlässigen. So setzen zum Beispiel wettbewerbsbezogene, relative Ziele voraus, dass ein "benchmarkfähiger Wettbewerb" vorhanden ist und dass dieser ausreichend gute Leistungen erbringt: Ansonsten vergleicht man "Schlendrian mit Schlendrian". Und schließlich muss geprüft werden, ob der erwartete Nutzen des Ansatzes die Kosten (insbesondere der Implementierung) rechtfertigt. Dies wird aber bei weitem nicht immer der Fall sein, denn der Ansatz fordert einen erheblichen Implementierungsaufwand. Es geht ja – wie noch näher zu erläutern sein wird – nicht um ein einzelnes Instrument, sondern um einen grundlegenden Veränderungsprozess im Management, auch mit Blick auf die Kultur des Unternehmens.

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