Der Kernpunkt eines F&E-Kennzahlensystems ist die Steuerung von F&E-Aktivitäten auf verschiedenen Entscheidungsebenen vom Einzelprojekt, zum Multiprojekt- bis zum Portfoliomanagement.

Folglich ergibt sich eine Fokussierung auf beeinflussbare und strategie-/ entscheidungsrelevante Kennzahlen. Eine reine Betrachtung finanzieller Kennzahlen ist aus Steuerungsgesichtspunkten unzureichend, da in der F&E das "magische Dreieck" von Kosten, Zeit und Qualität die F&E-Tätigkeiten bestimmt. Es gilt die drei Faktoren gleichzeitig einzubinden.

Der ganzheitliche und ausgewogene Ansatz kann in einer F&E-BSC Berücksichtigung finden. Eine F&E-BSC ist ganzheitlich, weil sie strategieunterstützend vier Perspektiven als entscheidungsrelevante Dimensionen aufnimmt. Sie ist ausgewogen, weil die Kennzahlen im Idealfall Früh- und Spätindikatoren berücksichtigen, sich die F&E-BSC auf wenige Kennzahlen pro Perspektive fokussiert und weil alle Perspektiven gleichberechtigt behandelt werden.

Eine F&E-BSC kann von der strategieformulierenden Portfolioebene in Sub-Scorecards, z. B. auf eine Multiprojektebene, kaskadiert werden. Außerdem müssen sich eine F&E-BSC und ein F&E-Kennzahlensystem auch an geänderte Rahmenbedingungen in der F&E anpassen, um weiterhin als Steuerungsinstrument relevant zu sein. Darüber hinaus kann die Frage erörtert werden, wie sich ein F&E-Kennzahlensystem und eine F&E-BSC bei Anwendung agiler Produktentwicklungsprozesse im Vergleich zum Stage-Gate-Prozess ändert.

Ein weiteres Untersuchungsfeld liegt in der Definition von Frühwarnindikatoren und einer Risikobetrachtung. Da ein Zeiteffekt zwischen F&E-Investition und Zahlungsrückfluss über den Produktverkauf besteht ist insbesondere das Risiko von Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu quantifizieren.

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