Rz. 126

Im Konzern kann die vGA zu einem Bündel von außerbilanziellen Korrekturen führen. Diese unausgewogene Leistungsbeziehung zwischen 2 Schwestergesellschaften führt zu einer vGA von Tochter I an die Mutter und gleichzeitig zu einer verdeckten Einlage der Mutter in die Tochter II.

 
Praxis-Beispiel

Die Mutterkapitalgesellschaft hat 2 100 %ige Tochterkapitalgesellschaften. Die Tochter I veräußert ein Grundstück zu einem Preis, der 200 unter dem Marktpreis liegt, an die Tochter II. Es kommt zu folgenden bilanziellen und außerbilanziellen Korrekturen:

Tochter I

Außerbilanzielle Hinzurechnung von 200, da vGA.

Tochter II

Bilanziell sind die Anschaffungskosten um 200 zu erhöhen. I. H. d. vGA kommt es bei der Tochter II zu einer verdeckten Einlage, die ergebnisneutral erfasst wird. Schließlich ist das Einlagekonto nach § 27 KStG um 200 zu erhöhen.

Mutter

Die verdeckte Einlage führt zu nachträglichen Anschaffungskosten auf die Beteiligung "Tochter II". Die vGA aus der Tochter I führt zu Beteiligungserträgen. Es ergibt sich also der Buchungssatz "Tochter II 200 an Beteiligungserträge Tochter I".

Da die Beteiligungserträge eine Ausschüttung aus einer Kapitalgesellschaft sind, kommt es nach § 8b Abs. 1 und Abs. 5 KStG zu einer außerbilanziellen Kürzung i. H. v. 190 (95 % von 200).

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