Kostenstruktur ist entscheidend

Welche Form der Zuschlagskalkulation soll nun in einem Unternehmen der kundenindividuellen Auftragsfertigung angewendet werden? Die Antwort hierauf kann nicht allgemein gegeben werden. Vielmehr ist dies für jede einzelne Kostenstelle auf Basis der Kostenstruktur zu entscheiden.

  • Das einfache Grundverfahren der differenzierten Lohnzuschlagskalkulation kann angewendet werden, wenn die Gemeinkosten nur einen geringen Anteil an den Gesamtkosten einer Kostenstelle haben. Dann ist es aus Wirtschaftlichkeitsgründen sinnvoll, keine genauere Analyse der Gemeinkostentreiber einer Kostenstelle durchzuführen.
  • Ist der Anteil der Gemeinkosten an den Gesamtkosten einer Kostenstelle hoch, sollte eher zur Maschinenstundensatzkalkulation oder zur prozesskostenbasierten Zuschlagskalkulation gegriffen werden:

    • Die Maschinenstundensatzkalkulation kommt infrage, wenn der eigentliche Kostentreiber der Gemeinkosten in einer Kostenstelle die Beanspruchung der Kapazität einer Anlage ist.
    • Die prozesskostenbasierte Zuschlagskalkulation dann, wenn andere wesentliche Kostentreiber gefunden werden können.

Verwendung der Kalkulationsverfahren in der Praxis

Aus unserer Erfahrung dominiert in der Praxis des kundenindividuellen Auftragsgeschäfts die Kalkulation mit der differenzierten Lohnzuschlagskalkulation. Dies ist angesichts des steigenden Gemeinkostenanteils in den meisten Fertigungsbetrieben nicht mehr gerechtfertigt.

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