In den bisherigen Betrachtungen standen vor allem die zu erwartenden neuen Entwicklungen im Controlling und die hieraus resultierenden Anforderungen an den Controller für ein wirkungsvolles Controlling im Vordergrund. Hieraus geht hervor, dass die Anforderungen an Controller und damit an deren Kompetenzen mitwachsen müssen, wenn Controlling im Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Zielerfüllung leisten will. Anknüpfend an die gemeinsame Grundsatzposition hat die IGC einen ausführlichen Leitfaden für die moderne Controllerentwicklung mit Muster-Kompetenzprofilen publiziert.

Die konzeptionellen Grundlagen für den Controller-Kompetenzkatalog bilden die bereits beschriebene Controlling-Grundsatzposition, das Controllerleitbild der IGC und die dort beschriebene Rolle des Controllers, die DIN SPEC 1086 sowie das Controlling-Prozessmodell der IGC.

Weitere Grundlage ist der Kompetenzatlas nach Heyse und Erpenbeck, der 64 Basiskompetenzen unterscheidet nach:

  • personaler Kompetenz,
  • Aktivitäts-und Umsetzungskompetenz,
  • sozial-kommunikativer Kompetenz und
  • Fach- und Methodenkompetenz.

Aus der Vielzahl der dem Controlling zugewiesenen Aufgaben und des dafür notwendigen Know-how ist bereits hier erkennbar, dass ein einzelner Controller nur selten alle Kompetenzen in sich vereinigen kann. Daher unterscheidet das Kompetenzmodell auch die verschiedenen Controllingfunktionen und weist beispielhaft für einige Controllerrollen jeweils spezifische Kompetenzprofile aus.

Neben der Zuordnung der Kompetenzen zum Controlling-Geschäftsprozess und zu den unterschiedlichen Controlling-Hauptprozessen werden im Kompetenzkatalog zunächst die prozessübergreifenden Controllerkompetenzen beschrieben.

Als personale Kompetenzanforderung werden hier genannt:

  • Glaubwürdigkeit,
  • Zuverlässigkeit,
  • normativ-ethische Einstellung und
  • ganzheitliches Denken.

Als Aktivitäts- und umsetzungsorientierte Kompetenzen wird verwiesen auf:

  • Konsequenz,
  • Beharrlichkeit,
  • Belastbarkeit,
  • zielorientiertes Führen und
  • Impulsgeben.

In der Kategorie sozial-kommunikative Kompetenzen sind aufgeführt:

  • Dialogfähigkeit,
  • Kundenorientierung sowie
  • Beratungsfähigkeit.

Bei Fach- und Methodenkompetenz sind es:

  • analytische Fähigkeiten,
  • systematisch-methodisches Vorgehen,
  • Beurteilungsvermögen,
  • Geschäftsverständnis und
  • Fachwissen.

Prozessspezifisch kommen als personale Fähigkeiten hinzu:

  • Offenheit für Veränderung,
  • Lernbereitschaft,
  • Entscheidungsfähigkeit,
  • Teamfähigkeit,
  • Verhandlungsgeschick,
  • Konfliktfähigkeit und
  • Konflikt-Lösungsfähigkeit.

Der Kompetenzkatalog bestätigt schon bei der allgemeinen Bestimmung notwendiger Kompetenzen für den Controller die wesentlichen Eigenschaften, die aus der Analyse der zu erwartenden Veränderungen in der Controllertätigkeit herausgearbeitet wurden.

[1] Eiselmayer et al., 2015.

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