Im Rahmen der strategischen Planung übernehmen Controller eine Moderatorenrolle. Der Controllerservice bestimmt nicht die Strategie, sondern unterstützt vielmehr die Verantwortlichen (Unternehmensführung und Unternehmensentwicklung) durch Moderation des strategischen Entwicklungs- und Planungsprozesses, z. B. durch das Bereitstellen von Instrumenten, Analysen oder Systemen. Dabei nehmen Controller in den einzelnen Phasen unterschiedliche Rollen und Funktionen wahr:[1]

  • Im Rahmen der Strategiefindung ist vor allem die Quantifizierung und Abschätzung der Wirkungen von Ideen auf das bzw. die Geschäftsmodell(e) sowie deren finanzielle Folgen von Bedeutung. Hierdurch wird frühzeitig eine Verbindung zur folgenden operativen Planung geschaffen. Eine Strategie ist nur so weit realistisch, als sie finanziert werden kann.
  • Im Rahmen der Strategiedurchsetzung ist es Aufgabe der Controller, die Auswahl der strategischen Projekte mit zu bestimmen und deren Entwicklung zu verfolgen. Bei Einsatz einer "Balanced Scorecard" unterstützt er die Manager z. B. bei der Interpretation der Perspektiven, Ziele und Maßnahmen. Hier bestehen erhebliche Einsatzfelder für Controller als Change Agent, Methodenverantwortliche, Counterpart und Verantwortliche für die Dokumentation.
  • Das Hauptaktionsfeld des strategischen Controllers liegt jedoch eindeutig im Bereich der Strategieumsetzung. Dies betrifft vor allem die Durchführungskontrolle, z. B. anhand von Meilensteinplänen (Wurde der geplante Marktanteil zeitgerecht erreicht?) und die ggf. zu erstellenden Abweichungsanalysen als Grundlage für Korrekturmaßnahmen. Im Rahmen der Prämissenkontrolle müssen die Schlüsselannahmen der strategischen Planung fortlaufend verfolgt werden und in die operative Planung übertragen werden. Insbesondere solche Faktoren, die der eigenen Kontrolle entzogen sind und einen kritischen Stellenwert haben, müssen stetig überwacht werden.[2] Diese können auch für die operative Planung erhebliche Konsequenzen zeigen.

Bei einer Beteiligung der Controller an den vorgenannten Aufgaben wird automatisch eine Brücke zum operativen Geschäft aufgebaut und die Gefahr eines tiefen Informationsbruchs zwischen den Planungsebenen vermieden.

Wenn Controller sich engagiert diesen Kernaufgaben stellen und sich auf diese Weise aktiv in die Erarbeitung und Umsetzung der Strategie einbringen, gewinnen sie die Chance, ihren negativen Ruf der Innovations- und Veränderungsfeindlichkeit zu überwinden, und können sich zum Partner des Managements entwickeln.

[1] Vgl. Weber, 2005, S. 40 ff.
[2] Vgl. Weber, 2005, S. 43.

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