So berechnen und buchen Sie den Eigenverbrauch für Ihren Betrieb
Eigenverbrauch: So ermitteln Sie die Jahres- und Monatswerte für mehrere Personen
Die Werte in der im BMF-Schreiben veröffentlichten Tabelle der Pauschalwerte von Sachentnahmen sind Jahreswerte (Nettobeträge ohne Umsatzsteuer) für eine Person. Die Umsatzsteuer wird jeweils dazu gerechnet.
Das Bundesministerium der Finanzen veröffentlicht jedes Jahr neue Werte, die für private Sachentnahmen pauschal angesetzt werden können. Die Werte werden vom Statistischen Bundesamt auf der Grundlage der Aufwendungen privater Haushalte für Nahrungsmittel und Getränke ermittelt:
Pauschbeträge für Sachentnahmen (Eigenverbrauch) 2025
Pauschbeträge für Sachentnahmen (Eigenverbrauch) 2024
Pauschbeträge für Sachentnahmen (Eigenverbrauch) 2023
Für Kinder bis zur Vollendung des 2. Lebensjahres wird kein Eigenverbrauch angesetzt. Vom vollendeten 2. Lebensjahr bis zum vollendeten 12. Lebensjahr ist die Hälfte des vollen Werts anzusetzen. Ohne Einzelaufzeichnungen ist der Unternehmer ebenso an diese Werte gebunden wie das Finanzamt.
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Praxis-Tipp: Buchen Sie die Sachentnahmen laufend
Die Werte der Sachentnahmen sollten
- monatlich bzw. vierteljährlich gebucht werden, abhängig davon, ob die Umsatzsteuer-Voranmeldungen monatlich oder vierteljährlich abgegeben wird oder
- beim Jahresabschluss gebucht werden, wenn keine monatlichen oder vierteljährlichen Umsatzsteuer-Voranmeldungen abgegeben werden.
Ohne Einzelaufzeichnungen hat der Unternehmer keine Wahl. Er muss diese festgesetzten Pauschbeträge ansetzen. Es gibt keine Zu- oder Abschläge wegen individueller Ess- oder Trinkgewohnheiten.
Achtung Steuerfalle! Die pauschalen Werte berücksichtigen im jeweiligen Gewerbezweig das allgemein übliche Warensortiment für Nahrungsmittel und Getränke. Entnahmen, die weder Nahrungsmittel noch Getränke sind (z. B. Tabakwaren, Bekleidungsstücke, Elektrogeräte, Sonderposten), müssen einzeln aufgezeichnet werden und sind nicht in den Pauschbeträgen enthalten.
Praxis-Beispiel: Eigenverbrauch für mehrere Personen buchen
Ein Restaurantinhaber ist unter der Rubrik „Gaststätten aller Art mit Abgabe von kalten und warmen Speisen“ einzustufen. Der Restaurantinhaber ist verheiratet und hat 2 Kinder im Alter zwischen 3 und 12 Jahren. Die monatlichen Sachentnahmen und die darauf entfallende Umsatzsteuer hat er berechnet und bucht wie folgt:
Konto SKR 03 Soll | Konten- bezeichnung | Betrag | Konto SKR 03 Haben | Konten- bezeichnung | Betrag |
1880 | Unentgeltliche Wertabgaben | 1.134,63 | 8915 | Entnahme durch den Unternehmer für Zwecke außerhalb des Unternehmens (Waren) 7 % USt* | 573,00 |
8910 | Entnahme durch den Unternehmer für Zwecke außerhalb des Unternehmens (Waren) 19 % USt* | 438,25 | |||
1771 | Umsatzsteuer 7 %* | 40,11 | |||
1776 | Umsatzsteuer 19 %* | 83,27 |
Konto SKR 04 Soll | Kontenbezeichnung | Betrag | Konto SKR 04 Haben | Kontenbezeichnung | Betrag |
2130 | Unentgeltliche Wertabgaben | 1.134,63 | 4610 | Entnahme durch den Unternehmer für Zwecke außerhalb des Unternehmens (Waren) 7 % USt* | 573,00 |
4620 | Entnahme durch den Unternehmer für Zwecke außerhalb des Unternehmens (Waren) 19 % USt* | 438,25 | |||
3801 | Umsatzsteuer 7 %* | 40,11 | |||
3806 | Umsatzsteuer 19 %* | 83,27 |
Eigenverbrauch bei Gaststätte ohne Speisen oder gemischten Betrieben
Die pauschalen Werte berücksichtigen im jeweiligen Gewerbezweig das allgemein übliche Warensortiment. Bei gemischten Betrieben ist der jeweils höhere Pauschbetrag der entsprechenden Gewerbeklasse anzusetzen. Ein selbstständiger Bäcker und Konditor (mit Café) setzt beispielsweise nur die Pauschbeträge für das Café und die Konditorei an, weil diese Pauschbeträge höher sind als die Pauschbeträge für die Bäckerei.
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