Tz. 143

Stand: EL 40 – ET: 02/2020

Von deutscher Seite wird auf die Diskussion und Gestaltung der IFRS mittelbar und unmittelbar Einfluss genommen.

 

Tz. 144

Stand: EL 40 – ET: 02/2020

Unmittelbaren Einfluss üben die Delegierten und deren Fachberater durch aktive Mitwirkung im Board des IASB aus.

Die deutsche Interessenvertretung wurde bzw. wird im Board des IASC bzw. IASB durch folgende Personen wahrgenommen:

 
1973–1975 WP Prof. Dr. H. Havermann
1973–1980 WP Dr. K. von der Tann
1975–1981 WP Dr. O. Grünewälder
1980–1983 WP Dr. H. Schmick
1980–1990 WP P. Meyer
1984–1989 WP W. Tjaden
1989–1991 WP D. Mertin
1991–1997 WP Prof. Dr. H. Kleekämper
1993–1998 B.-J. Menn
1998–2000 WP J. Pape
1999–2000 H. Berndt
2001–6/2007 Prof. Dr. H.-G. Bruns
2010–12/2011 Dr. Elke König
seit 7/2012 – vrs. 6/2021 Martin Edelmann

Während in den frühen Anfangsjahren das Interesse des Gesetzgebers und vieler Unternehmen in Deutschland an den Harmonisierungsaktivitäten des IASC vergleichsweise gering war und die Mitarbeit der deutschen Delegierten nur am Rande Beachtung fand, wird seit vielen Jahren der verstärkten deutschen Mitarbeit von allen Seiten zunehmend größere Bedeutung beigemessen. Stellvertretend für die Zeit des Übergangs ist die Ernennung von Liesel Knorr zum Technical Director des IASC (1994 bis 1999) zu nennen. Von 1997 bis 2005 war Kurt Ramin kaufmännischer Leiter (Commercial Director) des IASC/IASB. Heute sind viele deutsche Fachexperten in unterschiedlichen Institutionen und Funktionen aktiv an der Harmonisierung bzw. Internationalisierung des Rechnungswesens beteiligt.

 

Tz. 145

Stand: EL 40 – ET: 02/2020

Mittelbarer Einfluss wird mittlerweile von deutscher Seite in vielen internationalen Gremien ausgeübt. Im Folgenden werden exemplarisch deutsche Vertreter in unterschiedlichen Gremien, wie zB IFRS IC, IFRS Advisory Council, IASB Working Groups und EFRAG genannt:

  • Trustees of the IFRS Foundation

    Hier war Prof. Dr. Clemens Börsig, ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutschen Bank AG, als deutsches Mitglied vertreten. Seine Amtszeit endete im Dezember 2014. Aktuell ist Dr. Werner Brandt, ehemaliger Finanzvorstand der SAP AG, Mitglied dieses Gremiums. Seine zweite Amtszeit begann am 01.01.2018 und endet am 31.12.2020.

  • IFRS Interpretations Committee

    Als deutsche Vertreter gehörten bis Mitte 2013 Guido Fladt, PricewatershouseCoopers AG, vormals ebenfalls Mitglied im IFRS-FA des DRSC, und Prof. Dr. Bernd Hacker, Fachhochschule Rosenheim, dem Gremium an. Dr. Martin Schloemer, Bayer AG, gehörte dem Gremium vom 01.07.2013 bis 30.06.2019 an.

  • IFRS Advisory Council

    Aktuell gehören diesem Gremium Dr. Jens Freiberg, BDO AG, Dr. Lothar Weniger als Vertreter des Corporate Reporting Users Forum (CRUF), Jürgen Kirchhof als Vertreter der Europäischen Zentralbank und Prof. Dr. Andreas Barckow, Präsident des DRSC an. Vormals gehörten diesem Gremium Dr. Christoph Hütten, SAP AG, als stellvertretender Vorsitzender, sowie Norbert Barth, Thomas Blöink, als Vertreter der IOSCO und Dr. h. c. Liesel Knorr als Vertreterin des deutschen Standardsetters DRSC an.

  • Accounting Standards Advisory Forum

    Von der Gründung bis Dezember 2018 gehörte der DRSC diesem Gremium an. Im Rahmen der Rotation rückte der britische Standardsetter Financial Reporting Council, FRC an die Stelle des DRSC. Mit dem Ausscheiden aus dem ASAF übernahm der DRSC den bisherigen Sitz des FRC im IFRS Advisory Council.

  • EFRAG Board

    Mit Prof. Dr. Andreas Barckow, Präsident des DRSC, und Karin Dohm, Deutsche Bank AG, gehören aktuell zwei deutsche Vertreter dem Vorstand der EFRAG an – Prof. Barckow als stellvertretender Präsident des Board. Jürgen Kirchhof als Vertreter der Europäischen Zentralbank hat die Funktion eines Beobachters (Observers) mit Rederecht.

  • Technical Expert Group der EFRAG

    Mit Prof. Dr. Günther Gebhardt, em. Professor der Goethe Universität Frankfurt a. M. und vormaliges Mitglied in der IASB Financial Instrument Working Group, sowie mit Heinz Hense, ThyssenKrupp AG, gehörten bis Ende März 2019 zwei weitere deutsche Vertreter der Technical Expert Group (TEG) an.

 

Tz. 146

Stand: EL 40 – ET: 02/2020

Wenngleich die Mitgliedschaft im IASB und die Anzahl der Sitze in verschiedenen Gremien wenig über den konkreten Einfluss einzelner Länder auf die Gestaltung der IFRS aussagen, so muss festgehalten werden, dass vom deutschen Gesetzgeber als maßgeblichem Standardsetter und seitens vieler Nutzer von Jahres- und Konzernabschlussinformationen die Notwendigkeit der Internationalisierung der Rechnungslegung seit Längerem erkannt wurde. Wie aus obenstehender deutscher Beteiligung in den internationalen Gremien deutlich geworden ist, hat die Diskussion von Konzepten zur Harmonisierung der Rechnungslegung zwischenzeitlich höchste Bedeutung gewonnen. Der Entwicklungsprozess von Regelungen des IASB stellt hierbei eine bedeutende Alternative zu nationalen Jahresabschlussnormen dar. Internationale Regelungen ermöglichen allen Beteiligten, Einfluss auf die Entwicklung von Standards zu nehmen. Dies ist...

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