Die Digitalisierung verändert die Strategien, Geschäftsmodelle und viele unserer heutigen Unternehmensprozesse. Damit muss sich auch die Unternehmenssteuerung im Allgemeinen und das Reporting im Speziellen verändern. Zusammengefasst gilt damit: Steuerung und Reporting müssen anders und besser werden. Wie die Ausführungen gezeigt haben, heißt anders für das Reporting der Zukunft, dass die Potenziale aus Big Data sowohl für Standardreporting als auch für Analyseberichtswesen genutzt werden müssen. Berichte werden neben finanziellen Informationen noch stärker (integriert) auch funktionale und externe Daten umfassen. Gleichzeitig ermöglicht das Management Reporting einen tieferen Durchblick, d. h. es kann bis auf operative Details und Massendaten geschaut werden. Dies ermöglicht es dem Nutzer, in den Daten neue Strukturen zu erkennen und wiederum die Steuerung zu verbessern. Mit einer Abkehr vom traditionellen "Push Reporting" (Berichte werden an den Empfänger versandt) gewinnt der Empfänger die Möglichkeit, nach eigenen Anforderungen online mittels "Guided Navigation" durch die Berichte zu navigieren und sich eigene "Stories" zusammenzustellen. Reporting wird damit individueller, flexibler und schneller. Besser muss das Reporting insbesondere in Bezug auf die Effizienz werden. Die Digitalisierung muss auch die Prozesse des Reportings grundlegend verändern. Stichworte hierbei sind Automatisierung und Standardisierung. Damit werden Ressourcen im Bereich von "Design & Produktion" von Berichten frei. Gleichzeitig sind für einen erfolgreichen Umgang mit der Digitalisierung aber die zwei anderen Controlling-Rollen i. S. v. "Governance" und Beratung bzw. "Business Partner" zu stärken und auszubauen. Neben diese klassischen Controlling-Rollen tritt künftig verstärkt der "Data Scientist". Im Rahmen von digitalen "Steering Labs" muss es Controllern und Data Scientists gemeinsam mit dem Business gelingen, Algorithmen und Modelle zur Verwendung von Big Data im Controlling zu entwickeln, auszuprobieren und letztlich in der Fläche für eine digitale Steuerung auszurollen.

Die Digitalisierung stellt für das Reporting somit Chance und Risiko dar. Das Risiko liegt insbesondere darin, wenn das Controlling nicht frühzeitig beginnt, die Potenziale der Digitalisierung zu bewerten und entsprechende Entwicklungen in der BI-Architektur und in den eigenen Prozessen anzustoßen. Andernfalls werden andere Bereiche im Unternehmen in diese Lücke stoßen und eigene Instrumente für die Steuerung entwickeln; das klassische finanzielle Berichtswesen wird damit an Bedeutung verlieren und das Controlling seiner Rolle als Business Partner nicht mehr gerecht werden können. Andererseits müssen bei allen Entwicklungen aber auch die Bedürfnisse der Kunden des Controllings beachtet werden. Jede der diskutierten Entwicklungen und technischen Möglichkeiten muss mit den Nutzern bzw. Nutzerinteressen kritisch reflektiert werden, um die bekannten dysfunktionalen Effekte wie Informationsüberflutung und Überforderung der Empfänger zu vermeiden. Am Ende müssen Einfachheit, Schnelligkeit und Nachvollziehbarkeit trotz aller Möglichkeiten von Big Data, Predictive Analytics und dem Einsatz von Robotern gewährt bleiben.

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