Werteflüsse als Basis für eine wertschöpfungsorientierte Steuerung

Ziel des dargestellten Center-Konzepts ist die kostenrechnerische Abbildung der Werteflüsse eines Unternehmens als Basis für eine wertschöpfungsorientierte Steuerung. Die kostenrechnerische Abbildung der Werteflüsse erfolgt dabei derart, dass das Unternehmen – nach im Folgenden zu definierenden Kriterien – in einzelne Center eingeteilt wird, die sich – sofern sinnvoll – untereinander verrechnen. Eine wertschöpfungsorientierte Steuerung wird im Wesentlichen anhand der einzelnen Center-Ergebnisse sowie durch deren Verknüpfung mit der Ergebnisrechnung des Gesamtunternehmens ermöglicht.

Steuerung der internen Wertschöpfung als Fokus

Die Ziele der wertschöpfungsorientierten Center-Steuerung sind hauptsächlich operativer Natur. Es geht darum, in jeder Aktivität der Wertkette(n) Kosten- oder Differenzierungsvorteile gegenüber dem Wettbewerb zu erarbeiten oder zumindest Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.

  • So ermöglicht das Center-Konzept die Ausplanung und Steuerung dezentraler Einheiten über individuell je Center-Typ zu definierende Steuerungsziele (Ergebnis, Produktivität, Kosten). Darauf aufbauend kann die Performance der Center anhand von Abweichungsanalysen ihrer strukturellen Einflussfaktoren untersucht werden.
  • Durch die integrierte Betrachtung des gesamten Unternehmens in der Center-Sicht kann eine mit den Interessen des Gesamtunternehmens harmonisierte Steuerung einzelner Teilbereiche erfolgen. So werden z. B. interne Margen entlang der Wertschöpfungskette aufgedeckt, die möglicherweise im Zuge von Mikrooptimierungen einzelner Bereiche entstanden sind.
  • Sofern die Center-Ergebnisse mit der Ergebnisrechnung des Gesamtunternehmens verknüpft werden, ermöglicht die Center-Steuerung zudem Aussagen über die Auswirkungen der Performance von einzelnen Einheiten auf das Marktergebnis. Umgekehrt können Markteffekte auf die Center-Ergebnisse im Rahmen der Abweichungsanalyse integriert analysiert und optimiert werden.

Besonderer Nutzen für die Konzernsteuerung

Diese operativen Ziele der Center-Steuerung entfalten ihren Nutzen insbesondere im Rahmen der Konzernsteuerung, deren wesentliche Herausforderung gerade in der Koordination dezentraler Einheiten auf Gesamtunternehmensziele hin besteht. Die Center-Steuerung ermöglicht hier ergänzend zur Legalsicht eine konzernweit einheitliche und integrierte Managementsicht. Mithin kann die Center-Steuerung aufgrund der kostenrechnerischen Abbildung der konzernweiten Werteflüsse auch als eine Form der Konzernkostenrechnung verstanden werden.

Ansatzpunkte für strategische Entscheidungen

Im Rahmen der strategischen Steuerung kann die Center-Steuerung konkrete Ansatzpunkte sowohl für Sourcing-Entscheidungen (Make or Buy) als auch für organisatorische Änderungen wie z. B. die Zusammenlegung von Einheiten mit ähnlichem Geschäftsauftrag (Shared Service Center) dienen.

Unternehmenssteuerung auf Basis des Center-Konzepts

Zusammenfassend kann die wertschöpfungsorientierte Center-Steuerung als ein umfassender Ansatz für die (operative) Unternehmenssteuerung (insbesondere Konzernsteuerung) verstanden werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Leistung des einzelnen Centers als eine (wesentliche) Aktivität in der Wertkette des Unternehmens.

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