Das Controlling etabliert sich als Führungsprozess in die Prozesslandkarte des Unternehmens. "Neben Zielsetzungs-, Planungs- und Steuerungsaktivitäten auf Gesamtunternehmensebene, liefern Controllingprozesse auch einen wichtigen Mehrwert in den verschiedenen Funktionsbereichen des Unternehmens."[1] Die International Group of Controlling, kurz IGC, hat in einer Arbeitsgruppe zehn Hauptprozesse des Controllings identifiziert, die der Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit entsprechen sollen. Nur so kann gewährleistet werden, dass international ein einheitliches Verständnis von Controlling aufgebaut werden kann. Ziel des Prozessmodells ist nicht nur die Dokumentation, Analyse, Gestaltung und Kommunikation von Controlling-Prozessen, sondern auch die Zuweisung der Verantwortlichkeiten für diese. Das erste Controlling-Prozessmodell ist im Jahr 2012 erschienen. 2017 hat die IGC eine überarbeitete Version, das Controlling-Prozessmodell 2.0, veröffentlicht. Die neue Fassung wurde auf Basis einer europaweiten Studie über den Anwendungsstand verschiedener IGC-Controlling-Konzeptionen weiterentwickelt.

Im Controlling-Prozessmodell wurden die zehn Hauptprozesse definiert und in drei Kategorien eingeteilt (s. Abb. 1).

  1. Die erste Kategorie bildet die Kernprozesse des Controllings ab, d. h. Planung, Budgetierung und Forecast, Investitionscontrolling, Kostenrechnung, Management Reporting und Business Partnering (in Abb. 1 mit blauem Hintergrund).
  2. In der zweiten Kategorie sind jene Prozesse gekennzeichnet, die zwar keine Kernprozesse des Controllings darstellen, dennoch genauso relevant sind. Diese werden innerhalb des Unternehmens mit weiteren Funktionen praktiziert. Dazu gehören die strategische Planung, das Projekt- sowie Risikocontrolling und das Datenmanagement (in Abb. 1 mit hellblauem Hintergrund).
  3. Der Prozess "Weiterentwicklung" (in Abb. 1 mit weißem Hintergrund) bedarf einer unablässigen Qualitätssicherung und -verbesserung der Strukturen und Abläufe und bildet damit die dritte Kategorie. Verbessert werden soll vor allem die Controlling-Funktion im Unternehmen.

Jeder der zehn Hauptprozesse wird nochmals in Teilprozesse aufgegliedert, sodass für jeden Prozess die Zielsetzung, Inhalte, Prozessanfang und -ende, Prozessinput und -output sowie die Teilprozesse dargestellt sind.[2]

Abb. 1: Controlling-Prozessmodell 2.0[3]

[1] Vgl. IGC, 2017, S. 21.
[2] Vgl. IGC, 2017, S. 19 ff.
[3] Vgl. IGC, 2017, S. 19 f.

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