Zusammenfassung

 
Überblick

Der vorliegende Kompetenzkatalog beinhaltet die detaillierten, standardisierten Beschreibungen sämtlicher im Rahmen des Kompetenzmodells der IGC auf den Ebenen eins bis drei behandelten Kompetenzen (s. Kapitel II.1-3).[1]

[1] Vgl. Heyse/Erpenbeck/Ortmann, 2010.

A.1 Ebene 1 – Wissensarbeiter-Kompetenzen

A.1.1 Personale Kompetenzen

 
Selbstmanagement (P/A; W) Fähigkeit, das eigene Handeln zu gestalten

Erläuterung:

Selbstmanagement bezeichnet die Fähigkeit, sein Handeln proaktiv und frei von Einflussfaktoren realisieren zu können. Die Fähigkeit basiert auf eigenständigem Handeln, auf Selbsterfahrung und der Fähigkeit zur Selbstkritik.

Kompetenzbegriff:

  • Schätzt eigene Handlungsmöglichkeiten und -grenzen realistisch ein.
  • Nutzt die vorliegenden Handlungsmöglichkeiten aus.
  • Bevorzugt planvolle und überlegte Handlungen, ohne durch übertriebene Vorsicht Handlungsmöglichkeiten auszuschließen.

Kompetenzübertreibung:

Verhält sich zu sachlich und geht zu überlegt vor; verhält sich anderen gegenüber distanziert und schwer einordbar.

Legende:

P/A: Mischform aus personaler Kompetenz und Aktivitäts- und Umsetzungskompetenz W: Wissensarbeiter-Kompetenz
 
Lernbereitschaft (P/F; W) Fähigkeit, gern und erfolgreich zu lernen

Erläuterung:

Lernbereitschaft bezeichnet den Willen, sich fehlendes Wissen, Qualifikationen und Erfahrungen anhand von Weiterbildungs- oder anderen Maßnahmen anzueignen. Die Weiterbildungsbereitschaft stellt einen Teil der Lernbereitschaft dar und umfasst die Weiterentwicklung von vorhandenen Qualifikationen durch Weiterbildungsmaßnahmen.

Kompetenzbegriff:

  • Ist Neuem gegenüber aufgeschlossen und an Erfahrungen Dritter interessiert.
  • Verfügt über eine hohe Entwicklungsbereitschaft und Selbstmotivation.
  • Nimmt freiwillig und aus Selbstmotivation heraus mit hohem Engagement an Weiterbildungsmaßnahmen teil.
  • Lernt auch informell während Arbeitsprozessen und im sozialen Umfeld.

Kompetenzübertreibung:

Interessiert sich für zu viele Themenfelder und hat keinen klaren Fokus; kann umfangreiches Wissen nicht ausreichend verarbeiten.

Legende:

P/F: Mischform aus personaler Kompetenz und Fach-Kompetenz

W: Wissensarbeiter-Kompetenz

A.1.2 Aktivitäts- und umsetzungsorientierte Kompetenzen

 
Tatkraft (A; W) Fähigkeit, tatkräftig zu handeln

Erläuterung:

Tatkraft beinhaltet alle menschlichen Aktivitäten, die bewusste und organisierte Tätigkeiten umfassen. In diesem Zusammenhang spielen insbesondere Lern- und Arbeitstätigkeiten eine wichtige Rolle.

Kompetenzbegriff:

  • Lern- und Arbeitstätigkeiten werden mit starkem Antrieb und proaktiv erfüllt.
  • Handelt hoch motiviert.
  • Reißt in schwierigen Situationen andere mit.
  • Zieht wirksame Aktionen langen Reflexionen vor.

Kompetenzübertreibung:

Ist in seinen Handlungen überaktiv und tendiert zu Aktionismus.

Legende:

A: Aktivitäts- und Umsetzungskompetenz W: Wissensarbeiter-­Kompetenz
 
Initiative (A; W) Fähigkeit, Handlungen aktiv zu beginnen

Erläuterung:

Initiative bezeichnet die Fähigkeit, aktives Engagement für die ­Erfüllung einer bestimmten Aufgabe oder die Erreichung eines Ziels aufzuweisen. Die Voraussetzung dafür ist der persönliche Einsatz und die aktive Bindung an die Aufgabe oder das Ziel.

Kompetenzbegriff:

  • Weist ein hohes Engagement bei der Durchführung von beruflichen Tätigkeiten auf.
  • Entwickelt eigene Ideen, Konzepte und Zielvorstellungen.
  • Ist ein wichtiger Partner bei schweren Aufgabenstellungen und Problemen aufgrund seines hohen Engagements.

Kompetenzübertreibung:

Ist überengagiert; anderen gegenüber irritierend und bedrängend.

Legende:

A: Aktivitäts- und Umsetzungskompetenz W: Wissensarbeiter-­Kompetenz
 
Ergebnisorientiertes Handeln (A/F; W) Fähigkeit, an Ergebnissen ­orientiert zu handeln

Erläuterung:

Ergebnisorientiertes Handeln bezeichnet eine Aktivität, die auf ausreichend fachlich-methodischem Wissen, Erfahrungen und vielschichtigem Können beruht sowie der Erreichung gesetzter Ziele dient.

Kompetenzbegriff:

  • Begibt sich in offene und konfliktträchtige Problemsituationen in unterschiedlichen Lebensbereichen, wenn es dem Erreichen eines (besseren) Ergebnisses dient.
  • Handelt ausdauernd, um bei Schwierigkeiten Resultate zu sichern.

Kompetenzübertreibung:

Wirtschaftlicher Erfolg hat höchste Priorität; andere Zieldimensionen werden vernachlässigt und verdrängt.

Legende:

A/F: Mischform aus Aktivitäts- und Umsetzungs-Kompetenz und Fachkompetenz W: Wissensarbeiter-Kompetenz

A.1.3 Sozial-kommunikative Kompetenzen

 
Teamfähigkeit (S/P; W) Fähigkeit, in und mit Teams ­erfolgreich zu arbeiten

Erläuterung:

Teamfähigkeit umfasst die persönliche Fähigkeit, in der Gruppe produktiv zu sein sowie Meinungen und Gedanken anderer aufgreifen und weiterentwickeln zu können.

Kompetenzbegriff:

  • Ist bereit und fähig, in Gruppen zu arbeiten.
  • Setzt sich für die offene Darlegung von unterschiedlichen Sichtweisen und Meinungen ein.
  • Ist konsensfähig und befürwortet gemeinsam getragene Lösungen.
  • Kann zwischen dem eigenen und dem Leistungsniveau der Gruppe vermitteln.

Kompetenzübertreibung:

Überbewertung von Teamarbeit; Investition von zu viel Zeit in Gruppenarbeiten.

Legende:

S/P: Mischform aus sozial-kommunikativer Kompetenz und personaler Kompetenz W: Wissensarbeiter-Kompetenz
 
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