Zusammenfassung

 
Überblick

Eine Bilanzanalyse bereitet die Daten des Jahresabschlusses so auf, dass sinnvolle Aussagen über die wirtschaftliche und finanzielle Situation eines Unternehmens gemacht werden können. Die Bilanzen oder Gewinn- und Verlustrechnungen (GuV) vom letzten und vorletzten Jahr sind nicht etwa "Schnee von gestern" und somit uninteressant: Sie liefern wichtige Informationsquellen nicht nur für externe Stellen, wie das Kreditinstitut, sondern bilden für den Firmeninhaber die Grundlage, zu beurteilen, wohin der (finanzielle) Weg des Unternehmens führt. Mit unserer Excel-Lösung haben Sie die Möglichkeit, die wichtigsten Daten und Kennzahlen der letzten 3 Jahre schnell und unkompliziert zusammenzufassen und auszuwerten. [1].

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s. Arbeitshilfe "Bilanz- und GuV-Analyse"

1 Rückblick für den Ausblick

Die alte Weisheit, dass sich aus der Vergangenheit oft die Zukunft ableiten lässt, trifft im Bereich der Bilanz- oder GuV-Analyse in besonderem Maße zu. In diesem Zahlenwerk spiegeln sich in komprimierter Form Tendenzen bzw. Entwicklungen der letzten Jahre wider. Sie lassen oft sehr aussagekräftige Schlussfolgerungen über Chancen und Risiken bezüglich der zukünftigen Entwicklung zu, die über den Fortbestand oder den Untergang Ihres Unternehmens bestimmen. Diese Zahlen bzw. die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind auch eine Basis für zukünftige Planrechnungen, mit der die mittelfristige Umsatz- und Gewinnrechnung dargelegt und kontrolliert wird.

Die individuelle Bilanz- bzw. GuV-Analyse ist besonders wichtig, da die Banken seit einigen Jahren, bedingt durch strengere Kreditvergaberegeln (Basel II und Basel III), gezwungen sind, die Bonität ihrer gewerblichen Kreditnehmer in die Konditionengestaltung einzubeziehen. Die Bonität wird anhand der Finanzkennzahlen aus Bilanz und GuV dokumentiert. Es ist für die Unternehmer als Kreditnehmer sicher sinnvoll, die eigenen Kennzahlen zu kennen. Die Bilanz- bzw. GuV-Analyse liefert diese.

 
Praxis-Tipp

Individuelle Betriebsvergleichszahlen

Eine besondere Aussagekraft gewinnen die Kennzahlen durch individuelle Betriebsvergleichszahlen. Sie erhalten diese über Ihren Steuerberater, aber auch Kammern, Verbände und Kreditinstitute verfügen über diese Zahlen. Erst die logische Verknüpfung dieser Daten sowie der Vergleich der Abhängigkeiten und die gegenseitigen Wechselwirkungen untereinander bringen die volle Aussagekraft.

2 Eingabeschema für Ihre Daten

Die Tabellen, in die Sie Ihre Daten für die vergangenen 3 Jahre eingeben, sind in Anlehnung an den offiziellen Standard strukturiert worden. Anhand Ihrer individuellen Unterlagen können Sie sich also sehr schnell orientieren. Sie finden das Eingabeschema in den Arbeitsblättern GuV-Daten mit Relationen und GuV-Daten mit Abweichungen der Musterlösung (s. Abb. 1).

Abb. 1: Das Eingabeschema für Ihre GuV-Daten (Ausschnitt)

2.1 Erlöse

Erlöse sind ein anderer Ausdruck für die getätigten Umsätze Ihres Unternehmens. Im Handelsunternehmen sind Erlöse und betrieblicher Ertrag identisch, da es insbesondere keine Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten gibt, wohl aber bei Handwerksunternehmen. Im Industriebetrieb kommt zum Erlös aus verkauften Fertigprodukten der betriebliche Ertrag aus hergestellten Produkten hinzu. Der Unterschied besteht durch die Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten sowie aus der Aktivierung von Eigenleistungen im Einzelfall.

Normalerweise finden Sie in Ihrer betriebswirtschaftlichen Auswertung (BwA) nur eine Gesamtsumme für den Erlös. Betreiben Sie jedoch unter einer Firmierung beispielsweise neben handwerklicher Tätigkeit auch noch einen Handel und werden Ihre Einnahmen getrennt nach Erträgen z. B. aus handwerklicher Tätigkeit und Handel aufgelistet, dann finden Sie hier auch die Möglichkeit, diese getrennt einzugeben (s. auch Abb. 1).

Bestandsveränderungen

Die Erträge eines Jahres entsprechen nicht sämtlichen betrieblichen Leistungen. Es sind auch regelmäßig Veränderungen bei Beständen an noch nicht verkauften eigenen Erzeugnissen und nicht abgerechneten Leistungen zu beachten. Letzteres z. B. bei Handwerksunternehmen. Dies betrifft die Leistungen, die zwar bereits erbracht, jedoch noch nicht abgenommen und verrechnet wurden.

Sonstige betriebliche Erlöse

Dazu zählen diejenigen Erlöse, die zwar keine Umsatzerlöse (aus dem eigentlichen Geschäftszweck) darstellen, andererseits durch den Geschäftsbetrieb entstehen. Darunter fallen z. B. untypische Verkaufsprovisionen oder der private Nutzungsanteil an einem Firmenwagen.

2.2 Kosten und Ergebnisse

In diesem Bereich der Tabelle werden die Kosten Ihres Unternehmens aufgelistet und abschnittsweise die Ergebnisse in Form eines Saldos zwischen Erlösen und Kosten angezeigt. Der Material-/Wareneinsatz wird hervorgehoben, da er innerhalb der Kennzahlen eine wichtige Bezugsgröße zum Gesamtertrag darstellen kann. Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, zwischen Produktion/Handwerk sowie Handel und Dienstleistung zu trennen.

Rohertrag

Den Rohertrag erhält man, wenn vom Gesamtertrag der Material-/Wareneinsatz sowie gegebenenfalls angefallene Fremdleistungen und sonstige Kosten ...

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