Zusammenfassung

Nachhaltigkeitsmanagement kann als notwendiger Prozess zur Erreichung der Triple-Bottom-Line-Ziele von Unternehmen angesehen werden. Es bildet damit die Grundlage auf dem Weg hin zu einem Triple-Bottom-Win und ist zugleich Voraussetzung für eine umfassende und aussagekräftige Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen.

1 Begriff Nachhaltigkeit

 

Rz. 1

Der Begriff Nachhaltigkeit ist heutzutage in aller Munde, nicht zuletzt durch seine große Präsenz in den Medien, Unternehmenswerbungen und politischen Debatten. Trotzdem herrscht vielfach Begriffsverwirrung über dessen konkrete Definition. Denn Nachhaltigkeit deckt verschiedenste Bereiche ab, wobei gerade unternehmerisches nachhaltiges Handeln im Fokus der Zivilgesellschaft und anderer Akteure steht.[1]

 

Rz. 2

Nachhaltigkeit ist keinesfalls eine neue Thematik, die erst mit dem fortschreitenden Klimawandel an Bedeutung gewonnen hat. Bereits im 18. Jahrhundert wurde der Begriff, ursprünglich aus der Forstwirtschaft heraus, von Hans Carl von Carlowitz aufgegriffen. Er beschrieb Nachhaltigkeit in dem Sinne, dass stets nur so viel Holz geschlagen werden solle, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen könne. Dieses Konzept kann als Grundstein für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen angesehen werden.[2]

 

Rz. 3

Bis in die heutige Zeit prägt zudem die Definition der Brundtland Kommission aus dem Jahr 1987 den Nachhaltigkeitsdiskurs. Sie formulierte erstmals das Konzept der Nachhaltigkeit als eine Entwicklung, "die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen"[3]. Einer intra- und intergenerationellen Gerechtigkeit, der Gerechtigkeit also zwischen den heute lebenden Generationen sowie zwischen der heute und der zukünftig lebenden Gesellschaft, wird damit eine zentrale Bedeutung beigemessen. In diesem Zusammenhang müssen insbes. die vorhandenen Ressourcen gerecht zwischen den Generationen aufgeteilt werden und sollten auch für zukünftige Generationen ausreichend vorhanden sein, so dass diese dieselbe Bedürfnisbefriedigung genießen können wie die heute lebende Gesellschaft.

 

Rz. 4

Aufgrund der sich verändernden verfügbaren natürlichen Ressourcen, des fortschreitenden Klimawandels und damit verbundenen ökologischen und sozialen Auswirkungen sowie eines wachsenden Drucks breiter gesellschaftlicher Schichten, nachhaltig zu handeln, sind auch Unternehmen gezwungen, langfristig umzudenken (siehe zu den Chancen Rz 8). Sie können nur dann glaubhaft ihr nachhaltiges Handeln vermitteln, wenn sie auch intern einen Beitrag leisten, z. B. durch die Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten und entsprechenden Strukturen im Geschäftsmodell und in der Steuerung.

 

Rz. 5

I. R. d. Auseinandersetzung mit dem Begriff der Nachhaltigkeit begegnet man häufig dem Ansatz der Triple Bottom Line, welche eine Balance zwischen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Unternehmensleistung impliziert. Als Weiterentwicklung des Triple-Bottom-Line-Ansatzes kann in der Schnittmenge der 3 Bereiche ein großes Potenzial für Unternehmen gesehen werden:

Abb. 1: Nachhaltige Entwicklung als chancenreiche Schnittmenge

[1] Vgl. Abschlussbericht Brundtland Commission, Our Common Future, 1987.
[3] Abschlussbericht Brundtland Commission, Our Common Future, 1987.

2 Schnittmenge der Triple Bottom Line

 

Rz. 6

Unternehmen stehen in permanenten Wechselwirkungen mit ihrem Umfeld. Ökologische, ökonomische und soziale Aspekte haben unmittelbaren Einfluss auf finanzielle Größen wie Umsatz und Gewinn. Nur ein holistischer Ansatz der Unternehmensführung kann die "License to operate", die akzeptierte Daseinsberechtigung eines Unternehmens am Markt, sicherstellen. Die damit verbundenen Anforderungen für Unternehmen lassen sich in die 4 nachfolgenden Bereiche unterteilen:

  • Ökologische Nachhaltigkeit: Ein Unternehmen muss die Umweltbelastung so gering wie möglich halten und einen ressourcenschonenden Umgang für den Unternehmenszweck aufweisen.
  • Soziale Nachhaltigkeit: Das Unternehmen muss i. S. d. Gemeinwohls handeln und auf Arbeitnehmerinteressen eingehen, um das Humankapital zu fördern.
  • Ökonomische Nachhaltigkeit: Trotz Achtung der verschiedenen Nachhaltigkeitsstrategien gilt es, langfristige Profitabilität zu garantieren.
  • Integrationsherausforderung: Schließlich stellt sich die Frage, wie alle Herausforderungen bewältigt werden können, ohne dass große wirtschaftliche Verluste in Kauf genommen werden müssen.[1]
 

Rz. 7

Das Nachhaltigkeitsmanagement kann als Prozess zur Erreichung unternehmerischer Nachhaltigkeitsziele angesehen werden, der alle Bereiche integriert, vernetzt und die unternehmerische Performance funktions- und geschäftsbereichsübergreifend verbessert. Es gilt, ökologische und soziale Kriterien in bestehende ökonomische Prozesse und Entscheidungsfindungen zu integrieren und als feste Bestandteile in den Zielsetzungen, der Maßnahmenplanung...

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