Planung und Budgetierung mit Treibermodellen

Unter dem Motto: „Mit Treibern und Automatisierung in die digitale Zukunft“ lockte die 20. Planungsfachkonferenz 2018 wieder deutlich über 100 Teilnehmer. Ein Schwerpunkt war der Einsatz von Treibermodellen sowie deren effektive Einbettung in die Steuerung.  Ein weiterer Fokus lag auf der Automatisierung der Planung durch neue Möglichkeiten in der IT- Unterstützung. Über die Veranstaltung berichten wir in einer neuen Serie.

Treibermodelle als Kern integrierter Planungs- und Forecastprozesse

Um der Komplexität der Realität Herr zu werden und Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge dennoch abbildbar zu machen, werden Treibermodelle zunehmend in vielen Unternehmen zum elementaren Bestandteil heutiger Planungs- und Forecastprozesse. Einsatzmöglichkeiten hierfür lieferten u.a. der Vortrag der Leipziger Verkehrsbetriebe (Uwe Pohlers), der den Aufbau und Nutzung von Treibermodellen als Bestandteil der strategischen Planung darstellte. 
Dass Treibermodelle als Ausgangspunkt zur Integration verschiedener Planungs- und Forecast-Prozesse sehr gut geeignet sind, stellte auch KÄRCHER (Bérangère Lochet) vor. Hier wird ausgehend von der strategischen Planung und des hierfür aufgebauten Treibermodells eine weitere Integration angrenzender Prozesse ermöglicht.

Digitalisierung und Automatisierung der Planung

Welche Möglichkeiten die heutigen IT- Systeme für die Planung hinsichtlich Automatisierung bieten und welche häufig noch sehr analogen Herausforderungen in vielen Unternehmen vorherrschen, stellte die Bayer AG (Jens Reissmann und Tobias Kretzschmar) dar. Bayer hat hierfür eine zentrale Softwarelösung aufgebaut, auf der alle Konzerneinheiten ihre Planung erfassen und eigenständig analysieren können.
Wie der Weg der Planung in der Zukunft aussehen könnte und wie heute bekannte Technologien durch die gezielte Kombination und den Einsatz in Planungsprozessen eine Automatisierung der Planung ermöglichen werden, stellte Bastian Borkenhagen, Experte für Planung und Forecasting von Horváth & Partners vor. Er bemühte die Analogie zum autonomen Fahren, das vor einigen Jahren noch undenkbar schien, aber heute bereits in aller Munde ist.
Beispiele wie verschiedenen Systeme und Technologien bereits heute die Planung stärker digitalisieren, boten u.a. die Vorträge von MANN + HUMMEL (Karsten Edel) sowie Lonza (Roland Mann). Beide Unternehmen berichteten von ihren Erfahrungen bei der Einführung von SAP BPC und die dadurch erreichten Fortschritten.
Dass die Planung auch durch die Nutzung weiterer moderner Ansätze, wie Analytics-Methoden und Monte Carlo-Simulationen, stetig weiter entwickelt wird, wurde im Vortrag der DATEV eG (Claudia Maron) deutlich. 

Fazit: Die Digitalisierung der Planung ist (teilweise) bereits Realität

Die 20. Planungsfachkonferenz von Horváth & Partners am 6. Dezember 2018 in Köln zeigte deutlich, dass die Trends der letzten Jahre nicht mehr nur als Trends angesehen werden können, sondern bereits in vielen Unternehmen die Realität bestimmen. Tools und Systeme entwickeln sich rasant weiter und werden auch in der Planung immer erlebbarer. Dass vielfach aber noch grundsätzliche Problemstellungen zu bewältigen sind, wurde ebenfalls deutlich. Für viele Unternehmen bedeutet dies, dass bei Konzeption und Einführung neuer Planungslösungen nicht nur die IT betrachtet werden sollte, sondern durch die steigende Integration der verschiedenen Prozesse ganzheitliche Ansätze zu wählen sind. Ein Beispiel hierfür zeigte der Vortrag der Versicherungskammer Bayern. Die Modernisierung der Budgetierung ging hier über die Erneuerung der Systemunterstützung hinaus und schaltete eine grundsätzliche Neuausrichtung der Steuerung voran. 

Detallierte Berichte die einzelnen Praxisbeispiele erhalten Sie in den folgenden Wochen im Rahmen dieser neuen Serie.


Schlagworte zum Thema:  Planung, Budgetierung