IT-Outsourcing: Argumente, Potenziale und Alternativen

Wie ist der nach wie vor ausgeprägte Trend zur Auslagerung von Support-Aktivitäten wie beispielsweise der IT zu beurteilen?

Prof. Dr. Andreas Gadatsch: Outsourcing oder jetzt aktuell in der dynamischen Variante Cloud Computing hat eine sehr lange Tradition in der IT. Gründe sind in der hohen Spezialisierung und den erzielbaren Skaleneffekten zu sehen. Interessanterweise können wir ein kleines Paradoxon zu beobachten. Viele große Unternehmen, wie aktuell beispielsweise die Lufthansa, lagern ihre IT-Infrastruktur an externe Dienstleister, in diesem Fall IBM, aus, um u. a. die Kosten zu senken. Sie könnten eigentlich auch versuchen, mit ihren zum Teil recht großen IT-Belegschaften ähnlich wirksam zu arbeiten, wie die klassischen IT-Dienstleister. Das Potenzial hierfür ist vorhanden.

Ohne das Thema im Detail zu diskutieren: Grundsätzlich gilt beim Outsourcing: Je mehr man nach außen gibt, desto abhängiger wird das Unternehmen. Die Flexibilität und das Kostensenkungspotenzial hängen aber letztlich immer von der Ausgestaltung des Vertrags ab. Die bereits angerissene aktuelle Datenschutzdiskussion zeigt diese Unsicherheit deutlich auf. Stets wird gefragt, ob denn die Server des Anbieters auch in Deutschland liegen. In unserem Lehrbuch „Masterkurs IT-Controlling“ empfehlen wir hierzu zwar Standardstrategien für den Einstieg, aber letztlich muss jedes Unternehmen einen individuellen Weg der Entscheidungsfindung gehen.

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