Campus for Controlling 2017 Digitalisierung des Controllings

Auch im Controlling wird die Digitalisierung große Veränderungen auslösen. Es ist daher besonders wichtig, sich rechtzeitig den Herausforderungen zu stellen. Die Vorträge beim WHU Campus for Controlling am 8. September 2017 in Vallendar beleuchteten dazu die Digitalisierung insgesamt sowie wichtige Teilaspekte im Detail.

Teilnehmerrekord zum zehnjährigen Jubliläum

Um der Vielschichtigkeit des Themas sowie den unterschiedlichen Herausforderungen in der Unternehmenspraxis gerecht zu werden, ging der Campus das Thema aus zwei Perspektiven an: Die ersten drei Vorträge befassten sich mit einer Gesamtsicht auf das Phänomen der Digitalisierung im Unternehmen und im Finanzbereich, drei weitere mit wichtigen Teilaspekten. Mit etwa 150 Führungskräften und Controllingexperten erreichte der Kongress die höchste Teilnehmerzahl in seiner zehnjährigen Geschichte. Die Highlights der Veranstaltung stellen wir in einer neuen Serie vor.

Controller müssen Aufgabenprofil, Toolbox und Mindset anpassen

Agiles Denken und Handeln sei nun erforderlich, betonte Prof. Jürgen Weber in seiner Begrüßungsrede. In der anschließenden Einführung ins Thema verband Prof. Utz Schäffer neueste empirische Erkenntnisse des Instituts für Management und Controlling (IMC) mit konzeptionellen Überlegungen. Beides zusammen führte zu seinem Plädoyer, Aufgabenprofil, Toolbox und Mindset der Controller anzupassen, wolle man den Anschluss an die digitale Welt nicht verpassen. Weitere Ansatzpunkte für konkrete Handlungsfelder zeigten Dr. Marcus Kuhnert (Merck KGaA) und Stefan Genten (Altana AG) auf. Beide CFOs haben in ihren Unternehmen bereits konkrete Strategien und Roadmaps aufgesetzt, um die Chancen der Digitalisierung im Finanzbereich zu nutzen.

Start-up-Controlling, Marketingcontrolling, High-Performance-Teambuilding

Der zweite Programmteil des WHU Campus for Controlling war einzelnen Themenstellungen aus dem Feld der Digitalisierung gewidmet.

  • Jannis Friedag, Geschäftsführer der abdea GmbH, berichtete über konkrete Controlling-Erfahrungen in Start up-Unternehmen, die ein digitales Geschäftsmodell besitzen, also sog. „pure player“ sind.
  • Dr. Sven Schiemann, Geschäftsführer der Future Marketing GmbH, zeigte vielfältige Handlungsfelder der Controller auf, um die digitale Transformation im Marketing zu begleiten.
  • Der u.a. als Betreuer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekannte Sportpsychologe Prof. Hans-Dieter Herrmann führte die Teilnehmer des Campus schließlich in die Welt einer bestimmten Gruppe von Hochleistungsteams, nämlich von Fußballmannschaften. Da Hochleistungsteams im Zuge der Digitalisierung stark an Bedeutung gewinnen, gaben seine Ausführungen wichtige Gedankenanstöße für das Thema des diesjährigen Campus.

Nicht warten, jetzt starten: Controller sollen Chance der Digitalisierung jetzt nutzen

Insgesamt kristallisierte sich auf der Tagung eine zentrale Erkenntnis und gleichzeitig Hauptbotschaft heraus: Die Veränderungen im Zuge der Digitalisierung sind so tiefgehend und übergreifend, dass man keine Zeit verlieren sollte sondern die Veränderungen proaktiv angehen muss. Das Lernen, welche Schritte wie in welcher Kombination und Reihenfolge umgesetzt werden sollten, muss unmittelbar beginnen. Und das Wissen, wo mögliche Startpunkte liegen, ist bereits vorhanden. Für Controller bietet sich damit die große Chance, eine zentrale Rolle in der Veränderung zu spielen. Nutzen sie diese nicht, gilt das alte, Michail Gorbatschow zugesprochene Zitat: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Der 12. WHU Campus for Controlling findet am 7. September 2018 statt.

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