Revision: Risikomanagement in der ISO 9001:2015

Die Norm ISO 9001:2015 steht für einen stetigen Verbesserungsprozess im Qualitätsmanagementsystem von Unternehmen. Die zuletzt Ende 2015 umfangreich überarbeitete Version wurde zum 1. Mai 2021 unverändert bestätigt. Gleichzeitig wird geprüft, ob mit der nächsten Revision früher als im Regelfall begonnen werden soll.

DIN-Normen werden spätestens alle fünf Jahre auf ihre Aktualität überprüft. Sollte festgestellt werden, dass die Norm nicht mehr dem Stand der Technik entspricht, wird sie überarbeitet oder zurückgezogen. Die Überarbeitung dauert etwa zwei Jahre, sodass in der Regel alle sieben Jahre eine neue Revision der Norm erscheint.

ISO 9001:2015: Keine Revision in 2022

Obwohl nach diesem Rhythmus eine Neufassung ins Haus stehen würde, wird die Norm nach einer Entscheidung des technischen Komitees ISO/TC 176/SC 2 „Strategic Planning and Operations Task Group“ (SPOTG) in Abstimmung mit den Mitgliedsorganisationen dieses Jahr nicht überarbeitet. Es soll aber umfassend überprüft werden, ob mit der nächsten Revision früher begonnen wird als im Rahmen des systematischen Überprüfungsprozesses (alle fünf Jahre) vorgeschrieben ist.

Risikomanagement in der ISO 9001:2015

Wesentlicher Bestandteil für Qualitätsmanagementsysteme sind ein Risiko- und Chancenmanagement. Dies ist das Grundprinzip aller Managementsysteme und zieht sich wie ein roter Faden durch die Normen. Ein Risikomanagement nach ISO 31000 kann die Grundlage sein, muss aber nicht eingeführt werden.

Mit dem Kapitel "Kontext der Organisation" soll das Umfeld berücksichtigt werden. Unternehmen müssen dazu Bedürfnisse und Erwartungen der „interessierten Kreise“ bestimmen, diese gehen über Kunden hinaus und umfassen auch Endverbraucher, Händler, Lieferanten, die gesamte Lieferkette und andere relevante interessierte Parteien.

Inhalte der ISO 9001:2015

Inhaltlich lässt sich die Norm in vier Bereiche aufteilen:

  • Anforderungen an die Unternehmensplanung: Was soll erreicht werden?
  • Anforderungen an die Durchführung: Wie sollen die dazu erforderlichen Leistungen erbracht werden?
  • Anforderungen an die Kontrolle: Wie soll die Zielerreichung gemessen werden?
  • Anforderungen an die Verbesserung: Wie wird eine kontinuierliche Weiterentwicklung sichergestellt?

ISO 9001:2015 verlangt klare Dokumentation

Der Umfang dokumentierter Informationen für Qualitätsmanagementsysteme kann sich von Organisation zu Organisation unterscheiden, und zwar aufgrund:

  • der Größe der Organisation und der Art ihrer Tätigkeiten, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen;
  • der Komplexität ihrer Prozesse und deren Wechselwirkungen;
  • der Kompetenz der Personen.

Dokumente, Aufzeichnungen und Dokumentation werden unter dem
Begriff „dokumentierte Information“ zusammengefasst. Unternehmen legen eigenverantwortlich fest, welche schriftlichen Regelungen benötigt werden.

ISO 9001:2015 ist freiwillige Norm

Als Managementsystem ist ISO 9001:2015 freiwillig. Allerdings können Vertragspartner des Unternehmens eine Auftragsvergabe vom Vorhandensein einer ISO 9001:2015-Zertifizierung abhängig machen. Dies ist eine freiwillige Entscheidung der vergebenden Organisation und stellt keine Pflicht dar.

Mit einer ISO 9001-Zertifizierung demonstrieren Unternehmen ihren Vertragspartnern gegenüber Zuverlässigkeit und einen hohen Grad der Kundenorientierung. Das Zertifikat über ein Qualitätsmanagementsystem sendet zudem ein Vertrauenssignal in den Markt und ist deshalb ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. 


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Schlagworte zum Thema:  Umweltmanagement, Qualitätsmanagement