Länder-Ranking: Welche Rolle spielt der Datenschutz auf der Welt?

Wenn es um Datenschutz-Gesetze geht, treffen bei Deutschland und Hongkong 2 Welten aufeinander: recht rigide Vorgaben auf der einen Seite und breit auslegbare Gesetze, die einen uneingeschränkten staatlichen Zugriff ermöglichen, auf der anderen Seite. Doch wie weit schützen strenge Gesetze?

Immer öfter speichern Unternehmen ihre Daten zentral in einer Cloud. So können berechtigte Nutzer von überall und zu jeder Zeit auf die Daten zugreifen. Und man kann mit Kollegen, Lieferanten oder Kunden online zusammenarbeiten.

Doch ohne ausreichenden Schutz kann es auch zu unerwünschten Zugriffen kommen. Um dies zu verhindern, werden Datenschutz-Gesetze verabschiedet. Die Firma "Intralinks" hat die Gesetzgebungen aller Länder ausgewertet und ein Ranking erstellt.

Deutschland in Sachen Datenschutz mit an der Spitze

Hohe Rechtssicherheit ist an einer umfangreichen Gesetzgebung zu erkennen. Der gesetzliche Schutz ist im westlichen Kulturkreis höher als im asiatischen bzw. in südlichen Ländern. Allerdings gibt es keinen Staat auf der Welt, in dem ein Unternehmen völlig vor stattlichem Zugriff sicher ist.

In Europa sind die Gesetze streng. Aber: Europäische Firmen dürfen personenbezogene Daten auch in den USA speichern.

Die schärfsten und umfassendsten Vorgaben gibt es in Deutschland, in Großbritannien, in den Niederlanden sowie in Spanien.

Schwache Datenschutz-Gesetze in Asien, Afrika, Russland und Südamerika

Asiatische Länder – und hier besonders Hongkong – haben eine schwache Gesetzgebung und keine gesetzliche Handhabe gegen Datenzugriff durch Regierungen oder Behörden.

In Afrika, Russland und Südamerika gibt es so gut wie keine Gesetze zur Datensicherheit. Auch personenbezogene Daten sind hier ungeschützt. In Brasilien werden Unternehmen z. B. per Gesetz gezwungen, in Rechenzentren im Land Informationen über brasilianische Staatsbürger zu sammeln.

USA – größter IT-Anbieter und große Kontrollmacht

Die USA sind weltweit der größte Anbieter von IT-Diensten. Die Mehrheit des globalen Datenverkehrs läuft über Server in den USA. Auch über andere Wege haben die USA Kontrollmacht über Daten.

Das „Fünf-Augen-Abkommen“ ermöglicht den USA, UK, Kanada, Neuseeland und Australien den Zugriff auf Daten von EU-Bürgern.

Sicherheitslücken trotz strengen Datenschutz-Gesetzen

Deutsche Unternehmen sollten sich möglicher Sicherheitslücken bewusst sein, z. B.:

  • In einem Land mit mangelhaftem Datenschutz kann Zugriff auf Unternehmensdaten erfolgen, wenn dort ein Tochterunternehmen angesiedelt ist.
  • Daten können auch beim Transit durch ein Staatsgebiet eingesehen werden.
Schlagworte zum Thema:  Datenmanagement, Datenschutz, IT-Sicherheit