Umweltschutz: China erlässt Richtlinien

Über eine Milliarde Menschen leben in China, der größten aufsteigenden Nation der Erde. Doch viele Menschen, Entwicklung und Fortschritt belasten die Umwelt. Für China bedeutet das, dass viele Großstädte wegen des Smog nahezu unbewohnbar und Gewässer und Böden vergiftet sind. Mit Umweltschutzrichtlinien soll sich die Situation verbessern.

Der oberste Gerichtshof in China will die Umwelt per Gesetz besser schützen und zudem Gerichtsverfahren ermöglichen, bei denen Opfer von Umweltverschmutzungen Schadenersatz fordern können. Dafür wurde nun Umweltschutzrichtlinien eingeführt. Außerdem wurde eine Kammer für Umweltschutz und Ressourcenwahrung eingerichtet.

Kohle als Energiequelle, billiger Strom, skrupelloses Handeln

Zu den größten Umweltproblemen in China zählt die Kohle. Sie ist der Hauptenergielieferant. Die Emissionen aus kohlebefeuerten Ofenanlagen und Kohlekraftwerke ohne Filtersysteme belasten die Luft enorm. Die Luftverschmutzung vor allem in den Städten, in denen mittlerweile mehr als 50 % der Bevölkerung leben, macht das Atmen im Freien oft unerträglich.

Der Energieverbrauch in China ist hoch. Denn Strom ist billig. Das Bewusstsein fürs Stromsparen ist kaum vorhanden, weder in Privathaushalten noch in der Industrie. Dort sind immer noch viele und energieintensive Maschinen und Produktionsanlagen im Einsatz.

Eine neue starke Mittelschicht sorgte in der jüngsten Vergangenheit dafür, dass es immer mehr Autos in China gibt. Auch dies ein weitreichendes Problem für die Umwelt.

Mangelndes Umweltbewusstsein und skrupelloses Handeln führen außerdem dazu, dass Fabriken immer noch ihr verschmutztes Abwasser ins Grundwasser pumpen oder Industriechemikalien in Hinterhöfen abgeladen statt fachgerecht entsorgt werden.

Härtere Strafen, mehr Verurteilungen

Doch die Regierung hat der Umweltverschmutzung den Kampf angesagt. Die Strafen werden schärfer. Beamte können wegen Untätigkeit belangt werden. Vor 10 Jahren sprach kaum jemand über Umweltsünden, 2013 sind dann auf einmal so viele Angeklagte wegen Umweltvergehen verurteilt worden wie in den vergangenen zehn Jahren zusammen.

Rechte der Opfer von Umweltverschmutzungen stärken

Durch die neuen Umweltschutzrichtlinien und die Einrichtung der Kammer soll sich auch die rechtliche Situation der Opfer von Umweltverschmutzungen verbessern.

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