Kinderarbeit: Globale Geschäfte sind schwer zu kontrollieren

Sich fairen Handel, Null-Toleranz-Politik bei Kinderarbeit oder Umweltschutz auf die Fahne zu schreiben, ist einfach. Immer mehr Unternehmen werben mit ihrem sozialen Engagement. Doch diese Versprechen zu halten, fällt nicht immer leicht, wie der Fall Samsung zeigt.

Innerhalb von zwei Jahren wird dem südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung schon zum vierten Mal durch die nichtstaatliche US-Organisation China Labor Watch Kinderarbeit vorgeworfen. Dabei geht es nicht um den südkoreanischen Elektronikkonzern an sich, sondern um einen seiner Zuliefererbetriebe in China. HEG Technology wird vorgeworfen in der Fabrik in Huizhou Minderjährige zu beschäftigen. Bei Samsung gilt zwar die Null-Toleranz-Politik bei Kinderarbeit. Doch scheint es dem Unternehmen nicht zu gelingen, auch seine Geschäftspartner davon überzeugen zu können.

Die meisten Arbeitsrechte gelten weltweit

Je fremder sich Kulturen sind, desto schwieriger ist es, Compliance-Regeln zu vereinbaren und deren Einhaltung zu sichern. Das Beispiel von Samsung zeigt, dass es aber auch im gleichen kulturellen, hier dem asiatischen, Raum nicht einfach ist, sich auf eine Verhaltensweise zu einigen und auf beiden Seiten auf Arbeitsbedingungen und geltendes Recht zu achten.

Geld und Macht um die Regeln zu bestimmen

Bei Vorwürfen wegen Kinderarbeit, schlechten Arbeitsbedingungen, Arbeitstagen mit mehr als 12 Stunden oder unbezahlten Überstunden für Nachtarbeit wie das bei Samsung der Fall ist, rückt immer der weltbekannte Konzern in den Vordergrund und in die Schlagzeilen. Er trägt die Verantwortung. Er hat das Geld und die Macht, um die Regeln zu bestimmen. Trotzdem stellt sich auch immer wieder die Frage, wie viel Einfluss ein Unternehmen auf seine Zulieferer hat, wie eindeutig Regeln vereinbart werden müssen und wer vor Ort kontrollieren sollte, ob die Gesetze und die Vereinbarungen auch eingehalten werden.