Geldwäsche in Deutschland häufiger als angenommen

Deutschland gilt als attraktiver Wirtschaftsstandort. Das ist auch bei Geldwäschern bekannt. Das hat zur Folge, dass allein in Deutschland jährlich mehr als 100 Mrd. EUR gewaschen werden, so eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für das Finanzministerium.

In Deutschland sind die Bundesländer für die Kontrolle des so genannten Nicht-Finanzsektors zuständig. Sie überprüfen Immobilien- bzw. Baugeschäfte, Kfz-, Boots- und Yachthandel sowie Geschäfte mit Schmuck und Kunst.

Allerdings gibt es hier Lücken wenn es um das Thema Geldwäsche geht, wie die FAZ in einem Bericht über die Dunkelfeldstudie über den Umfang der Geldwäsche in Deutschland und über die Geldwäscherisiken in einzelnen Wirtschaftssektoren schreibt.

Geldwäsche: bis zu 30 Mrd. EUR im Nicht-Finanz-Sektor

Immobiliengeschäfte oder der Handel mit Luxusautos, Booten oder Kunstwerken sind beliebt, um Geld zu waschen. Die Summe von der im Nicht-Finanzsektor vermutlich ausgegangen werden muss, liegt bei 20 bis 30 Mrd. EUR. Laut der Studie soll es mindestens 15.000 bis 28.000 Verdachtsfälle pro Jahr geben, von denen allerdings nur ein geringer Teil zur Anzeige kommt.

Geldwäschevolumen insgesamt mehr 100 Mrd. EUR

Die Studie geht davon aus, dass das gesamte Geldwäschevolumen des Finanz- und Nicht-Finanzsektors in Deutschland mehr als 100 Mrd. EUR jährlich beträgt.

Auch Hotel- und Gastronomiebetriebe sind für die Geldwäsche anfällig, da dort oft viel Bargeld über den Tresen geht.

Geldwäsche eindämmen: Bargeldzahlungen begrenzen

Als eine Maßnahme, um gegen Geldwäsche vorzugehen, nennt die Studie u. a. Bargeldzahlungen zu begrenzen.

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