Zusammenfassung

 
Begriff

"Der Global Compact der Vereinten Nationen ist eine strategische Initiative für Unternehmen, die sich verpflichten, ihre Geschäftstätigkeiten und Strategien an zehn universell anerkannten Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung auszurichten. Damit kann die Wirtschaft als wichtige treibende Kraft der Globalisierung dazu beitragen, dass die Entwicklung von Märkten und Handelsbeziehungen, von Technologien und Finanzwesen allen Wirtschaftsräumen und Gesellschaften zugutekommt."[1]

Für die Einkaufsabteilungen von kleinen, mittleren und großen Unternehmen bildet der Global Compact einen unverbindlichen Orientierungsrahmen für ganzheitliche und nachhaltige Regelkonformität (Compliance) in den Einkaufsprozessen.

[1] http://www.unglobalcompact.org/ (Abruf: 12.01.2018, Spracheinstellung Deutsch).

1 Selbstverständnis des Global Compact

Der Global Compact ist ein Wertekatalog auf der Grundlage universell anerkannter Prinzipien, die weltweit in unternehmerischem Handeln verankern werden. Er ist nicht dafür gedacht Unternehmen zu überwachen und zu steuern. Er soll aber Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und ethisch vertretbare Unternehmenspolitik schaffen. Dieser Prozess umfasst alle Bereiche des Unternehmens (Vertrieb, Produktion, Einkauf, Marketing, Logistik etc.).

"Es handelt sich um einen praxisorientierten Rahmen zur Entwicklung, Umsetzung und Offenlegung von Nachhaltigkeitsstrategien und -praktiken sowie ein breites Spektrum an Arbeitsfeldern und Management-Werkzeugen und -Ressourcen, die alle einem Zweck dienen: der Förderung nachhaltiger Geschäftsmodelle und Märkte."[2]

"Als freiwillige Initiative zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und gesellschaftlichen Engagements ist der Global Compact nicht rechtsverbindlich. Die Initiative ist vielmehr ein Netzwerk von Unternehmen und Interessenvertretern (Stakeholdern). Die Mitglieder verstehen sich weder als Kontrollgremium oder ein PR-Instrument, noch definieren diese eine verbindlichen Norm, ein Managementsystem oder einen Verhaltenskodex. Die Organisation sieht sich selbst als ein Forum für gemeinsames Lernen und Erfahrungsaustausch."[3]

[2] http://www.unglobalcompact.org/ (Abruf: 12.01.2018, Spracheinstellung Deutsch).
[3] http://www.unglobalcompact.org/ (Abruf: 12.01.2018, Spracheinstellung Deutsch).

2 Prinzipien des Global Compact

Die Grundlagen der zehn universell anerkannten Prinzipien des Global Compact aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sind:

  • die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte,
  • die Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit der Internationalen Arbeitsorganisation,
  • die Grundsätze der Erklärung von Rio zu Umwelt und Entwicklung
  • die UN-Konvention gegen Korruption

Der Global Compact fordert Unternehmen auf, sich zu einem Katalog von Grundwerten aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu bekennen, sie zu unterstützen und innerhalb ihres Einflussbereichs in die Praxis umzusetzen:

Menschenrechte

  • Prinzip 1: Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen und achten und
  • Prinzip 2: sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.

Arbeitsnormen

  • Prinzip 3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren.
  • Prinzip 4: Unternehmen sollen sich für die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit einsetzen.
  • Prinzip 5: Unternehmen sollen sich für die Abschaffung von Kinderarbeit einsetzen.
  • Prinzip 6: Unternehmen sollen sich für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit einsetzen.

Umweltschutz

  • Prinzip 7: Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen.
  • Prinzip 8: Unternehmen sollen Initiativen ergreifen, um größeres Umweltbewusstsein zu fördern.
  • Prinzip 9: Unternehmen sollen die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien beschleunigen.

Korruptionsbekämpfung

  • Prinzip 10: Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.[4]
[4] http://www.unglobalcompact.org/what-is-gc/mission/principles (Abruf: 12.01.2018, Spracheinstellung: Deutsch).

3 Vorteile des Global Compact für das Unternehmen und den Einkauf

Der Beitritt zum Global Compact ist ein strategische Entscheidung der Unternehmensleitung. Für den Einkauf bilden die beschriebenen Prinzipien eine übergreifende Checkliste anhand derer eine nachhaltige und ethisch vertretbare Einkaufspolitik betrieben werden kann. Einkaufsprozesse, in denen sich die Maßgaben des Global Compact widerspiegeln sollten, sind insbesondere das Lieferantenmanagement und die interne Einkaufssteuerung. Dokumente, in denen sehr viel tiefer als in den aufgeführten Prinzipien, Regeln und Vorgaben aufgestellt werden sollten, sind:

  • Einkaufsrichtlinien, Verfahrensanweisungen, Arbeitsanweisungen
  • Lieferanten-Codex (Supplier Code of Conduct)
  • Einkäufer Codex (Purchaser Code of Conduct)
  • Lieferantenerklärung
  • Mitarbeitererklärungen

Der Global Compact ist eine fre...

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