Um die Risiken, die weiter betrachtet werden sollen, systematisch zu priorisieren, werden diese in eine Tabelle übertragen (z. B. Excel) und im Team eine Risikoprioritätszahl (RPZ) festgelegt.

Das schafft die Möglichkeit, Risiken untereinander nach einem einheitlichen Schema zu vergleichen und die Risiken zu bestimmen, deren Bearbeitung am dringlichsten ist.

 
Praxis-Beispiel

Risikoprioritätszahl RPZ

RPZ = Wahrscheinlichkeit, dass ein Schaden eintritt multipliziert mit dem Schadensausmaß (Auswirkung beim Eintreten).

Die gebräuchliche Bewertungsskala geht jeweils von 1 = unwahrscheinlich bzw. sehr geringes Schadensausmaß bis 10 = sehr wahrscheinlich bzw. sehr hohes, ggf. Existenz bedrohendes Schadensausmaß.

Das Ergebnis der Priorisierung kann dann in einem Risikoportfolio übersichtlich grafisch dargestellt werden.

Ein Beispiel für das Risikofeld Arbeitsschutz (ein näher untersuchter Arbeitsplatz in der Produktion) ist in Abb. 5 dargestellt. Auf der x-Achse sind die im Team festgelegten Werte für die Wahrscheinlichkeit des Risikos und auf der y-Achse das Schadensausmaß aufgetragen.

Für Risiken mit hoher RPZ oder Risiken, die im oberen rechten Quadranten des Risikodiagramms liegen, werden dann Maßnahmen festgelegt, die sofort umgesetzt werden.

Abb. 5: Risikoportfolio für ein Risikofeld zum Thema Arbeitsschutz an einem konkreten Arbeitsplatz

 
Praxis-Tipp

Schwelle festlegen

Man sollte eine Schwelle für die RPZ festlegen, ab der auf jeden Fall Sofortmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Eine ähnliche Kategorisierung über eine Risikoprioritätszahl kann nach der Systematik von Nohl vorgenommen werden.[1]

Nach der Bewertung der Risiken werden Maßnahmen und die zukünftigen Vorgehensweisen festgelegt. Dies geschieht zusammen mit den für die Prozesse direkt verantwortlichen und/oder beteiligten Beschäftigten.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Compliance Office Online. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge