Das "Gesetz zur Transparenz, zum Kampf gegen die Korruption und zur Modernisierung des Wirtschaftslebens" wurde am 10. Dezember 2016 nach einer umstrittenen Verabschiedungsrunde zwischen der Nationalversammlung und dem Senat im öffentlichen legislativen Amtsblatt von Frankreich veröffentlicht. Damit wurde die Einführung eines Anti-Korruptions-Compliance Management Systems für Unternehmen in Frankreich ab 1. Juni 2017 beschlossen. Das Gesetz basiert auf einer Initiative der französischen Regierung, insbesondere des Finanz- und Wirtschaftsministers Michel Sapin – daher der Kurzname "Sapin II" – und hat damit das französische Anti-Korruptionsrecht revolutioniert. Nach den USA mit dem FCPA (1977) und Großbritannien mit dem UK Bribery Act (2010) wollte Frankreich nun auch aktiver gegen internationale Korruption vorgehen. Mit Sapin II ist dieser Wille eine konkrete Handlung geworden. Ein Grund für das verstärkte Engagement von Frankreich in der internationalen Korruptionsbekämpfung dürfte auch in der schlechten Platzierung im Corruption Perceptions Index von Transparency International im Jahr 2015 zu suchen sein. Damals belegte Frankreich Platz 23 gleichauf mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hinter Katar, Chile und Estland. Im Index Jahr 2016 erreichte Frankreich den selben Platz. Deutschland bleibt auf Platz 10.

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