Lärmschutz: Keine seriösen Lärmmessungen mit Apps

Zur Lärmmessung gibt es bereits über 100 Apps für Smartphones. Doch die Apps eignen sich laut Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung (IFA) nicht für professionelle Lärmmessungen am Arbeitsplatz.

Eine Lärm-App auf dem Handy kann nur eine grobe Einschätzung liefern. Ob der Schallpegel über den Grenzwerten der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) liegt, kann damit allerdings nicht zuverlässig festgestellt werden. Für rechtssichere Messwerte benötigt man ein professionelles Messgerät und am besten die Unterstützung eines Experten.

Handys sind für Spracherkennung und nicht zur Lärmmessung geeignet

Das Handy ist für eine Lärmmessung ungeeignet, so der Lärmexperte das IFA, Dr. Florian Schelle, weil bestimmte Frequenzen herausgefiltert werden. Ein Handy-Mikrofon ist so ausgestattet, dass vor allem Sprache, etwa beim Telefonieren, gut verstanden wird. Das bedeutet aber auch dass, Umgebungsgeräusche ausgeblendet werden.

Auch ein externes Mikrofon bringt keine Verbesserung

Die messtechnischen Untersuchungen im Projekt Smartphone als Schallpegelmesser haben gezeigt, dass auch ein externes, aufsteckbares Mikrofon bei keinem Gerät und mit keiner App eine deutliche Verbesserung ergibt. Untersucht wurden u. a. das Smartphone Samsung Galaxy 3S als auch das iPhone 4 und 5.

Hilfe bei Lärmproblemen am Arbeitsplatz

Gehörschädigender Lärm beginnt ab einem täglich über 8 Stunden anhaltenden Pegel von 85 dB(A). Wenn man vermutet, dass dieser Grenzwert erreicht oder gar überschritten wird oder wenn es am Arbeitsplatz andere Probleme mit Lärm gibt, kann die Berufsgenossenschaft oder die Unfallkasse weiterhelfen.

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