Burnoutprävention: Stressmuster erkennen und abbauen

Die Stressforschung unterscheidet drei Reaktionsmuster beim Stress: Fight (Kämpfen), Flight (Flüchten) oder Freeze (Erstarren). Stressabbau ist erfolgreich, wenn Stressmuster erkannt und gezielt abgebaut werden.

Burnout-Symptome sind häufig das Ergebnis hoher Loyalität, großen Engagements und außerordentlicher Leistungsbereitschaft eines Menschen. In einer Krise werden von Führungskräften und auch Mitarbeitern bisher bewährte Lösungsstrategien, die das Erleben von Kontrollkompetenz, Sinn, Kraft, Sicherheit verliehen haben, plötzlich als unwirksam erlebt.

Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein führt zu Stress

Dies hat zur Folge, dass der Betroffene sich als inkompetent und schwach empfindet und als hilfloses oder sogar ausgeliefertes Opfer. Dadurch wird die Situation als noch bedrohlicher und noch gefährlicher erlebt. Noch mehr Handlungsdruck wird aufgebaut, wieder gefolgt von weiter anwachsendem Ohnmachtserleben (zirkuläre Eskalation).

Stressmuster erkennen

Das Modell lehnt sich an bekannte Stresstheorien an und erinnert an die typischen Lösungsversuche, die jedermann kennt:

1. Kampf mit extremer Erregtheit,

2. Flucht, Vermeidung, Verleugnung und

3. Paralyse oder Totstellreflex (man will es einfach nicht wahrhaben) mit Katalepsie (intensiver Bewegungsarmut), manchmal bis hin zu Katatonie (völlige Starre).

Belastungsfaktoren die zu Stress führen sind individuell unterschiedlich

Da die Bewertung von Stressoren für den einzelnen Menschen von seinen persönlichen Erfahrungen, seiner Konstitution und der Verfügbarkeit von Bewältigungsstrategien abhängig ist, können ganz unterschiedliche Belastungen als Stressoren erlebt werden oder auch nicht. Beispiele sind Zeitdruck, Störungen bei der Arbeit, Mobilität, Multitasking, Probleme mit dem Chef, Konflikte mit Kollegen, Konflikte in der Familie, um nur einige zu nennen.

Stressmuster abbauen

Für einen frühzeitigen Stressabbau in Arbeitssituationen helfen Übungen. Für alle Übungen gilt, dass die Anspannungsphase insgesamt nicht länger als acht Sekunden dauern sollte. Der Übende sollte die Übungen nicht mit der maximalen Kraft beginnen, sondern diese Kraftanspannung während der Übung steigern. Die ersten drei bis vier Sekunden sollten zum Kraftaufbau und die verbleibende Zeit zum Erhalt der maximalen Kraftausübung genutzt werden.

  • Hände drücken: Die Hände sind vor dem Bauch aneinandergelegt. Die Handinnenflächen liegen so, dass die Ellenbogen nach außen zeigen. Die Hände werden für einige Sekunden fest aneinander gepresst. Dann wieder lösen.
  • Fäuste ballen: Ballen Sie die Fäuste fest und halten Sie sie für ein paar Sekunden in dieser Position. Öffnen Sie dann die Fäuste und strecken sie die Finger soweit es geht von sich.
  • Der Krallgriff: Stellen Sie sich hinter einen Stuhl oder Sessel bzw. setzen Sie sich hinein. Greifen Sie fest die Rücken- bzw. Armlehne und behalten Sie diesen Griff für einige Minuten bei. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Hände fest ineinander greifen zu lassen und den Griff mehrere Sekunden auszuüben, ohne einen Stuhl bzw. Sessel.
  • Hand-Kopf-Presse: Verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf, so dass die Hände ineinander greifen. Die Ellenbogen sind parallel verlaufend zur Schulter abgewinkelt. Drücken Sie nun den Kopf rückwärts gegen die Hände und bewegen Sie gleichzeitig die Hände nach vorne. Diese Übung kann gut im Stehen und im Sitzen durchgeführt werden, z. B. direkt nachdem man am Schreibtisch Stress erfahren hat.

Burnoutprävention für Führungskräfte

Das Buch " Burnoutprävention für Führungskräfte" unterstützt Sie dabei, Strategien zur Burnoutprävention und für ein funktionierendes Gesundheitsmanagement in Ihrem Unternehmen zu entwickeln. Der Autor Dr. Michael Spreiter gibt Tipps zur persönlichen Gesundheitsvorsorge und zur gesundheitsbewussten Mitarbeiterführung.