Medikamentensucht - Risiko und Prävention

Kein Mensch ist dauernd gut drauf, oder? Manch einer glaubt aber, dass das sein muss, und hilft nach. Medikamentensucht am Arbeitsplatz ist verbreiteter, als Sie denken. Welche Risiken bestehen und welche Präventionsmaßnahmen helfen?

Der Grund für den Griff zu den kleinen Helfern ist oft das Gefühl, der Arbeit nicht mehr gewachsen zu sein und die Angst, den Job zu verlieren. Die Gefahren des Medikamentenmissbrauchs werden dabei wissentlich oder unwissentlich in Kauf genommen.

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Medikamentensucht - was ist damit überhaupt gemeint

Gemeint sind damit Medikamente, mit denen Erkrankungen behandelt werden ebenso wie die Medikamente die missbräuchlich eingenommen werden. Auf beiden Seiten steigt der Verbrauch an. Auf der einen Seite nehmen psychische Störungen zu, die häufig mit Psychopharmaka therapiert werden, auf der anderen Seite betreiben immer mehr gesunde Menschen Hirndoping, um bei der Arbeit leistungsfähiger zu sein.

Risiko Medikamentensucht: Anfänglich positiver Effekt verleitet zur dauerhaften Einnahme

Nehmen Leistungs- und Zeitdruck am Arbeitsplatz zu, kann es zur Überforderung kommen. Treten Schlafprobleme und Ängste auf, verschreibt der Hausarzt ein Beruhigungsmittel. Das Medikament sorgt für Entlastung, entspannt und fördert den Schlaf.

Doch die positiven Effekte verleiten nicht selten dazu, das Medikament, trotz der Gefahr der Abhängigkeit, dauerhaft einzunehmen.

Umfeld nimmt Medikamentenmissbrauch lange nicht wahr

Medikamentenmissbrauch oder -abhängigkeit wird auch als „stille Sucht“ bezeichnet. Lange kann dem Umfeld nichts auffallen.

Medikamente werden eingenommen,

  • um gesundheitliche Beschwerden zu unterdrücken oder
  • für den Arbeitsalltag besser gewappnet zu sein,
  • um sich Problemen nicht stellen zu müssen oder
  • zur Beruhigung oder
  • um sich zu puschen.

Übrigens: Missbrauch und Medikamentensucht ziehen sich durch alle Branchen, Altersklassen und Hierarchien.

Das Spezial-Themenheft der Unfallkasse Post und Telekom (UK PT) " Medikamente am Arbeitsplatz" informiert über rechtliche Aspekte sowie Alternativen zu Medikamenten.

Doping am Arbeitsplatz - wenn die eigene Leistungsfähigkeit nicht mehr ausreicht

Warum nimmt Doping am Arbeitplatz zu? Welche Gründe dazu führen können, dass Beschäftigte sich am Arbeitsplatz dopen, lesen Sie im Haufe-Beitrag "Crystal Meth - Die Droge der Workaholics".

Medikamentensucht - Prävention am Arbeitsplatz

Suchtprävention umfasst Maßnahmen zur Verhinderung des Konsums legaler und illegaler Drogen sowie Maßnahmen, die Gesundheitsschäden durch den Konsum dieser Drogen vorbeugen. Betriebliche Handlungsfelder, die beim Thema Rauchen und Alkohol eine Rolle spielen können, beschreibt der Haufe-Beitrag "Suchtprävention".

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