9 Tipps für mehr Konzentration

Ständige digitale Ablenkungen setzen Arbeitnehmende weltweit unter Druck: Alle zwei Minuten wird ihre Konzentration im Schnitt gestört. Das zieht Stress, Erschöpfung und Produktivitätsverluste nach sind. Umso wichtiger ist es, Strategien gegen digitale Überlastung zu entwickeln.

275-mal oder alle 2 Minuten täglich werden Arbeitnehmende weltweit im Schnitt durch digitale Nachrichten und Meetings bei ihrer Arbeit unterbrochen. Die Folge: Ein Großteil, nämlich 80 Prozent, fühlt sich gestresst und erschöpft.

Digitale Überlastung kann Folgen die Gesundheit haben

"20 Minuten und mehr benötigen Beschäftigte, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen und zuvor gehegte Gedanken zu Ende zu führen. Ständige Unterbrechungen bei der Arbeit führen zu Konzentrationsproblemen, Produktivitätsverlust und letztendlich auch zu Unzufriedenheit", so Nicole Ottersböck, wissenschaftliche Expertin am Institut für angewandte Arbeitswissenschaft in Düsseldorf (Ifaa). Das Ifaa gibt praktische Tipps, wie Beschäftigte und Unternehmen eine gesunde Arbeit in der digitalen Arbeitswelt fördern können.

"Wesentlich ist, dass eigene digitale Nutzungsverhalten zu reflektieren und auch die Wirkung auf Körper und Geist. Wer bereits erste Anzeichen von digitaler Überlastung spürt, wie zum Beispiel Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen oder nachlassende Sehkraft, sollte etwas ändern," so die Expertin.

5 Konzentrations-Tipps für Beschäftigte:

  • Push-Nachrichten deaktivieren: Push-Benachrichtigungen auf dem Smartphone lenken bei der Arbeit ab und unterbrechen die Konzentration.
  • Regelmäßige Pausen für die Augen: Bildschirmarbeit belastet die Augen. Regelmäßig den Blick vom Bildschirm abzuwenden und in die Ferne zu schauen entlastet die Augen, und die Gesundheit wird langfristig geschützt.
  • Offline erholen in der Mittagspause: Durch eine "unplugged"-Mittagspause ohne Handy oder Tablet lässt sich der Kopf frei bekommen und die Pause wird erholsamer. 
  • Singletasking statt Multitasking für mehr Ergebnisqualität: Studien zeigen, dass Multitasking oft zu Fehlern und Qualitätseinbußen führt. Ein bewusstes "Singletasking" – also eine Aufgabe nach der anderen – trägt zu einem konzentrierten und produktiven Arbeiten bei. 
  • Digital Detox in der Freizeit – eine Rückkehr in die schöne reale Welt: Gerade wer im Job viel auf digitale Mittel nutzt, sollte nach Feierabend das Smartphone beiseitelegen oder zumindest die Nutzung begrenzen. Einfach mal eine Runde spazieren zu gehen in der Natur oder auch mal Langeweile zuzulassen, ist förderlich für die geistige Erholung. Bewegung an der frischen Luft, Naturerlebnisse oder ein Treffen in der realen Welt mit Freunden wirken revitalisierend und digitalem Stress entgegen.

4 Tipps, wie Unternehmen und Führungskräfte ihre Beschäftigten unterstützen können:

  • Low-Tech-Meetings für besseren Fokus: Online-Besprechungen sparen Zeit, können jedoch auch zur digitalen Überlastung beitragen. Regelmäßige Face-to-Face-Meetings können helfen, die Nutzung digitaler Geräte im Arbeitsalltag zu reduzieren. Dies fördert die Konzentration, da die Ablenkungen durch E-Mails oder Benachrichtigungen minimiert werden. Es reicht, wenn eine Person Protokoll führt oder moderne KI-Systeme dies automatisiert übernehmen.
  • Meeting-Kultur überdenken: Welche Meetings bringen dem Unternehmen und Mitarbeitern einen Mehrwert und welche nicht? Wenn möglich können Sie Tage einrichten, an denen keine Meetings stattfinden. 
  • Medienkompetenz und digitale Resilienz fördern: Bieten Sie Ihren Beschäftigten Workshops und Schulungen an, die Medienkompetenz fördern und aufzeigen, wie sich Beschäftigte vor den ständigen Unterbrechungen schützen können. Sensibilisieren Sie Mitarbeitende für einen eigenverantwortlichen Umgang mit digitalen Endgeräten und Social Media. 
  • Antwortzeiten festlegen: Führungskräfte können mit Ihren Beschäftigten Antwortzeiten definieren. Dann ist klar, dass nur in Notfällen eine Antwort oder ein Rückruf nach der Arbeitszeit vom Arbeitgeber erwartet wird. 


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